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Der Rabe

Das kleine Sternbild Rabe zieht jetzt am Abend tief über den Südhimmel. Bei dunklem Himmel, abseits der Lichter der Städte, sollten Sie den Umriss des Vogels mit seinen ausgebreiteten Flügeln gut erkennen können. Nach Einbruch der Dunkelheit steht er tief im Südosten – gegen Mitternacht fast direkt im Süden.

Damond Benningfield |
    In der griechischen Mythologie war der Rabe heilig für den Gott Apollo. Als Apollo den Raben jedoch bei Lügen entlarvte, verfluchte er ihn und verwandelte sein silbernes Gefieder in ein tiefes Schwarz.

    Im Raben wohnen zwei besonders schöne Objekte – zwei Galaxien, die sich zu einer Supergalaxie verbinden. In diesem Prozess scheinen sich auch große Sternhaufen zu bilden.

    Die Galaxien, die die Antennengalaxie bilden, sind beide Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße. Durch ihre Schwerkraft haben sie sich gegenseitig große Sternfahnen abgezogen. Dadurch wirkt die neue Galaxie wie zwei zusammengefügte Semikolons. Das System dehnt sich über eine Weite von ungefähr einer halben Million Lichtjahre aus – das entspricht etwa dem fünffachen Durchmesser der Milchstraße.

    Um die Antennengalaxie entdeckten Astronomen etwa tausend dichte Sternhaufen. Sie ähneln den Kugelsternhaufen in der Milchstraße – nur sind sie wesentlich jünger. Sollte es sich hier wirklich um sehr junge Kugelsternhaufen handeln, dann enthalten sie Hunderttausende von Sternen eingepfercht auf engstem Raum.