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Der Rabe

Die Geschichten der Sternbilder sind oft verschlungen und manchmal sogar widersprüchlich. Da gibt den Raben - ein kleines Sternbild, das Sie jetzt über dem Südwesthorizont finden. Seine hellsten Sterne bilden ein etwas schiefes Viereck, das einem Segel ähnelt.

Von Damond Benningfield |
    Es hängt davon ab, auf welche Geschichte aus der griechischen Mythologie man sich beruft: entweder wurde der Rabe als Belohnung an den Himmel gesetzt - oder aber als Strafe.

    In der einen Geschichte bat der Gott Apollo den Raben, auf seine Geliebte zu achten. Während Apollo abwesend war, wurde diese ihm untreu. Der Rabe überbrachte die Nachricht und wurde mit einem Platz in den Sternen belohnt.

    In einer anderen Geschichte gab Apollo dem Raben einen Becher und trug ihm auf, diesen mit Wasser gefüllt zurück zu bringen. Der Rabe trödelte jedoch, so dass Apollo erzürnt war und ihn an den Himmel verbannte. Daneben setzte der Gott den Becher, doch in einem Abstand, dass der Rabe niemals daraus trinken konnte.

    Der Rabe, lateinisch Corvus, ist nicht beeindruckend. Bei ausgestrecktem Arm bedeckt Ihre Handfläche das ganze Sternbild. Zu den hellsten Rabensternen zählt das Doppelsternsystem Delta Corvi. Durch ein kleines Teleskop betrachtet erkennen Sie, dass beide Sterne weißlich wirken, wobei der eine einen gelblichen Stich zu haben scheint.

    Suchen Sie über dem Südwesthorizont unterhalb der Jungfrau nach dem Raben, der entweder als Belohnung oder aber als Strafe an den Himmel versetzt wurde.