Aus einem Brief der 'Reporter ohne Grenzen': "Dominique Makeli ,Journalist bei Radio Ruanda, wurde am 18. September 1994 festgenommen. Er wird beschuldigt, Mitglied des radikalen Hutu-Flügels der MDR-Partei gewesen zu sein und über Radio Ruanda zum Rassenhass aufgerufen zu haben. Nach Zeugenaussagen wurde er festgenommen, als er gegen die Beschlagnahme seines Hauses durch das Militär protestierte.
5. Februar 1998. In einem Brief an den damaligen ruandischen Präsidenten macht die Organisation 'Reporter ohne Grenzen' auf den Fall des ruandischen Rundfunk-Journalisten Dominique Makeli aufmerksam. Der Brief endet mit der Aufforderung, Dominique Makeli sofort und ohne Auflagen freizulassen.
"Reporters sans frontiere vous demande d'user votre autorite afin d'obtenir la liberation immediate et inconditionelle de Dominique Makeli."
Doch alle Protestschreiben der Organisation Reporter ohne Grenzen blieben erfolglos. Sechs Jahre nach seiner Festnahme und einer qualvollen Odyssee durch drei ruandische Gefängnisse sitzt Dominique Makeli noch immer in Haft. Ebenso wie einhunderttausend andere Völkermordverdächtige. Ohne einen Prozess. Ohne die Möglichkeit sich zu verteidigen.
"Dominique Makeli se defend d' avoir jamais participe aux massacres."
Niemals habe er an Massakern teilgenommen. Und niemals habe er als Rundfunkjournalist zu Massakern aufgerufen, sagt Makeli. Denn das ist in den Augen seiner Verfolger der entscheidende Punkt: Dominique Makeli hat vor und während des Völkermords für das staatlich -kontrollierte Radio Ruanda gearbeitet. Und der Völkermord in Ruanda wurde mit Hilfe des Radios vorbereitet und exekutiert.
Besonders berüchtigt war der private Radio-und Fernsehsender "Radio Television Mille Collins", in dem hochdotierte Einpeitscher die Tutsi als 'Kakerlaken' bezeichneten und zur Vernichtung des sogenannten 'Ungeziefers' aufriefen. Doch nicht nur der Mörder-Sender Mille Collins spielte für den Ruanda -Genozid eine herausragende Rolle. Auch der scheinbar harmlosere und zurückhaltendere Staatliche Rundfunk 'Radio Ruanda' orchestrierte den Völkermord und bereitete die Vernichtung der Tutsi-Minderheit vor. "Tötet, oder ihr werdet getötet" hieß die Botschaft Radio Ruandas an die Hutu- Mehrheit. Rundfunkjournalist Dominique Makeli hat immer wieder betont, dass er niemals an dieser Mordpropaganda beteiligt war. Doch seine Ankläger werfen ihm genau dies vor.
In der Dokumentation der "Reporter ohne Grenzen" heißt es: Les griefs qui pesent contre Makeli. sont lies a des declaration qu'il aurait faites le 15 Mai sur Radio Ruanda au cours d'un reportage.
Die Anschuldigungen gegen Makeli basieren auf angeblichen Bemerkungen in seiner Reportage für Radio Ruanda vom 15. Mai 1994. Der Völkermord an den Tutsi erreicht seinen Höhepunkt. Leichenberge türmen sich auf den Strassen, in Kirchen und in Klöstern. Dominique Makeli berichtet an diesem Tag in einer Rundfunkreportage über Marienerscheinungen im Zentrum Ruandas. In dieser Reportage habe er gleichzeitig die Hutu-Bauern zur sogenannten 'Selbstverteidigung' aufgefordert. Im Klartext: zum Mord an den Tutsi, behauptet die Staatsanwaltschaft.
Nach Informationen der Organisation 'Reporter ohne Grenzen' haben Abschriften der Makeli-Reportage diesen Vorwurf entkräftet. An der Tatsache; dass Dominique Makeli bis zu seiner Flucht aus Kigali am 25. Mai 94 für Radio Ruanda gearbeitet hat, gibt es jedoch keinen Zweifel. Das unterscheidet ihn von seinem Kollegen Thomas Kamilindi. Der hatte vor dem Genozid zwei Streiks gegen den militanten Kurs des Radiosenders organisiert und zu Beginn des Völkermords seinen Vertrag bei Radio Ruanda aus Gewissensgründen gekündigt. Thomas Kamilindi erinnert sich gut an den inhaftierten Radio-Kollegen Makeli.
Thomas Kamilindi: "Je connaissais personellement Dominique Makeli. Ses Idee d'avant le genocide etaient pro 'HUTU-Power'... Ich kannte Dominique Makeli persönlich. Seine Ideen entsprachen der Hutu-Rassenideologie".
Nur ein fairer Prozess kann über Schuld und Unschuld von Dominique Makeli entscheiden. Doch dieser Prozess ist nicht in Sicht. Es fehlen qualifizierte Juristen in Ruanda, es fehlen Richter und Verteidiger. Für 20 000 der inhaftierten Genozidverdächtigen gibt es noch nicht einmal eine Akte der Anklage.
The 1994 genocid we experienced the media had a lot in it....
Die Medien hätten während des Völkermordes vor sechs Jahren eine zentrale Rolle gespielt. Und diese Erfahrung dürfe von den ruandischen Journalisten niemals verdrängt werden, fordert Willi Rukundo, Redakteur bei Radio Ruanda. Für die ruandische Regierung ist die mörderische Rolle einiger Journalisten während des Genozids allerdings auch ein willkommenes Alibi, kritische Redakteure heute massiv unter Druck zu setzen. Zwei Journalisten, die über Machtkämpfe innerhalb der Regierung berichteten, mussten in diesem Jahr ins Ausland fliehen. Und ein Redakteur, der detailliert die Korruption im Verteidigungsministerium dokumentierte, wurde inhaftiert. Freigelassen wurde er erst auf Druck der 'Reporter ohne Grenzen'.
5. Februar 1998. In einem Brief an den damaligen ruandischen Präsidenten macht die Organisation 'Reporter ohne Grenzen' auf den Fall des ruandischen Rundfunk-Journalisten Dominique Makeli aufmerksam. Der Brief endet mit der Aufforderung, Dominique Makeli sofort und ohne Auflagen freizulassen.
"Reporters sans frontiere vous demande d'user votre autorite afin d'obtenir la liberation immediate et inconditionelle de Dominique Makeli."
Doch alle Protestschreiben der Organisation Reporter ohne Grenzen blieben erfolglos. Sechs Jahre nach seiner Festnahme und einer qualvollen Odyssee durch drei ruandische Gefängnisse sitzt Dominique Makeli noch immer in Haft. Ebenso wie einhunderttausend andere Völkermordverdächtige. Ohne einen Prozess. Ohne die Möglichkeit sich zu verteidigen.
"Dominique Makeli se defend d' avoir jamais participe aux massacres."
Niemals habe er an Massakern teilgenommen. Und niemals habe er als Rundfunkjournalist zu Massakern aufgerufen, sagt Makeli. Denn das ist in den Augen seiner Verfolger der entscheidende Punkt: Dominique Makeli hat vor und während des Völkermords für das staatlich -kontrollierte Radio Ruanda gearbeitet. Und der Völkermord in Ruanda wurde mit Hilfe des Radios vorbereitet und exekutiert.
Besonders berüchtigt war der private Radio-und Fernsehsender "Radio Television Mille Collins", in dem hochdotierte Einpeitscher die Tutsi als 'Kakerlaken' bezeichneten und zur Vernichtung des sogenannten 'Ungeziefers' aufriefen. Doch nicht nur der Mörder-Sender Mille Collins spielte für den Ruanda -Genozid eine herausragende Rolle. Auch der scheinbar harmlosere und zurückhaltendere Staatliche Rundfunk 'Radio Ruanda' orchestrierte den Völkermord und bereitete die Vernichtung der Tutsi-Minderheit vor. "Tötet, oder ihr werdet getötet" hieß die Botschaft Radio Ruandas an die Hutu- Mehrheit. Rundfunkjournalist Dominique Makeli hat immer wieder betont, dass er niemals an dieser Mordpropaganda beteiligt war. Doch seine Ankläger werfen ihm genau dies vor.
In der Dokumentation der "Reporter ohne Grenzen" heißt es: Les griefs qui pesent contre Makeli. sont lies a des declaration qu'il aurait faites le 15 Mai sur Radio Ruanda au cours d'un reportage.
Die Anschuldigungen gegen Makeli basieren auf angeblichen Bemerkungen in seiner Reportage für Radio Ruanda vom 15. Mai 1994. Der Völkermord an den Tutsi erreicht seinen Höhepunkt. Leichenberge türmen sich auf den Strassen, in Kirchen und in Klöstern. Dominique Makeli berichtet an diesem Tag in einer Rundfunkreportage über Marienerscheinungen im Zentrum Ruandas. In dieser Reportage habe er gleichzeitig die Hutu-Bauern zur sogenannten 'Selbstverteidigung' aufgefordert. Im Klartext: zum Mord an den Tutsi, behauptet die Staatsanwaltschaft.
Nach Informationen der Organisation 'Reporter ohne Grenzen' haben Abschriften der Makeli-Reportage diesen Vorwurf entkräftet. An der Tatsache; dass Dominique Makeli bis zu seiner Flucht aus Kigali am 25. Mai 94 für Radio Ruanda gearbeitet hat, gibt es jedoch keinen Zweifel. Das unterscheidet ihn von seinem Kollegen Thomas Kamilindi. Der hatte vor dem Genozid zwei Streiks gegen den militanten Kurs des Radiosenders organisiert und zu Beginn des Völkermords seinen Vertrag bei Radio Ruanda aus Gewissensgründen gekündigt. Thomas Kamilindi erinnert sich gut an den inhaftierten Radio-Kollegen Makeli.
Thomas Kamilindi: "Je connaissais personellement Dominique Makeli. Ses Idee d'avant le genocide etaient pro 'HUTU-Power'... Ich kannte Dominique Makeli persönlich. Seine Ideen entsprachen der Hutu-Rassenideologie".
Nur ein fairer Prozess kann über Schuld und Unschuld von Dominique Makeli entscheiden. Doch dieser Prozess ist nicht in Sicht. Es fehlen qualifizierte Juristen in Ruanda, es fehlen Richter und Verteidiger. Für 20 000 der inhaftierten Genozidverdächtigen gibt es noch nicht einmal eine Akte der Anklage.
The 1994 genocid we experienced the media had a lot in it....
Die Medien hätten während des Völkermordes vor sechs Jahren eine zentrale Rolle gespielt. Und diese Erfahrung dürfe von den ruandischen Journalisten niemals verdrängt werden, fordert Willi Rukundo, Redakteur bei Radio Ruanda. Für die ruandische Regierung ist die mörderische Rolle einiger Journalisten während des Genozids allerdings auch ein willkommenes Alibi, kritische Redakteure heute massiv unter Druck zu setzen. Zwei Journalisten, die über Machtkämpfe innerhalb der Regierung berichteten, mussten in diesem Jahr ins Ausland fliehen. Und ein Redakteur, der detailliert die Korruption im Verteidigungsministerium dokumentierte, wurde inhaftiert. Freigelassen wurde er erst auf Druck der 'Reporter ohne Grenzen'.