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Der Schild des Sobieski

Ein neues Sternbild zu finden und zu benennen, war jahrhundertelang für viele Himmelsfreunde eine Herausforderung. Am 12. September 1683 führte der polnische König Johann Sobieski eine erfolgreiche Schlacht gegen die Türken und beendete die Belagerung Wiens. Der befreundete Astronom Johannes Hevelius verewigte den König daraufhin in den Sternen.

Sven Carlsson |
    Zwischen dem Kopf des Schützen und dem Schwanz der Schlange gibt es eine kleine Gruppe von relativ blassen Sternen. Sie gehörten zu keinem der benachbarten Sternbilder. Zu Ehren seines Königs nannte er die Sterngruppe "Scutum Sobieski” – der Schild des Sobieski.

    Heute bezeichnet man das Sternbild einfach als Schild. Es ist nicht leicht zu finden, weil sich die blassen Sterne vor dem sternreichen Hintergrund der Milchstraße kaum abheben. Auf vielen einfachen Sternkarten werden Sie es sogar vergeblich suchen.

    Eine Besonderheit hat dieses unauffällige Sternbild allerdings: eine dicht bewohnte Sternwolke. Friedrich Wilhelm Herschel schätzte, dass der Schildbereich kaum größer als der Vollmond ist. Durch ein Teleskop erkennt man in dieser kleinen Himmelsregion aber ca. 300.000 Sterne.

    Heute ist Neumond. Der Nachthimmel dürfte also sehr dunkel sein. Suchen Sie einmal nach dem Lichtfleck der Sternwolke im Schild. Sie finden sie ein gutes Stück rechts unterhalb von Atair, dem Stern an der unteren Spitze des Sommerdreiecks.