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Der Schwan in 3-D

Hoch zieht der Schwan in der Nacht über den Sommerhimmel. Mit dem langen, graziösen Hals und den weit ausgebreiteten Flügeln macht dieses wunderschöne Sternbild seinem Namen alle Ehre.

Von Damond Benningfield |
    Sternmuster wirken wie zweidimensionale Bilder auf dem dunklen Himmel. Einige Kulturen glaubten, die hellen Sterne seien Löcher in einem dunklen Vorhang oder Laternen am Himmelsdom.

    Heute wissen wir jedoch, dass die Sterne des Schwans ein dreidimensionales Muster bilden. Albireo, der Schwanenkopf, ist cirka 390 Lichtjahre von uns entfernt. Das Licht von Sadr am Verbindungspunkt von Körper und Flügeln ist sogar 1400 Jahre zu uns unterwegs. Zu den Flügelsternen Delta und Epsilon Cygni sind es 170 beziehungsweise 72 Lichtjahre. Und der hellste Schwanenstern Deneb ist sogar mehr als 2000 Lichtjahre von uns entfernt.

    Es ist nicht einfach, die Entfernungen zu Sternen zu messen. Die zu den näheren messen Astronomen durch die Parallaxe. In einem Abstand von sechs Monaten blicken sie auf einen Stern, denn nach dieser Zeitspanne steht die Erde an dem gegenüberliegenden Bahnpunkt. Der Effekt ist so als hätte man zwei Augen mit einem Abstand von knapp 300 Millionen Kilometern. Uns relativ nahe Sterne scheinen sich dann vor dem Hintergrund weit entfernterer Sterne hin und her zu verschieben. Diese Verschiebung liefert uns genaueste Entfernungsangaben zu nahen Sternen.