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Der Schwanz des Löwen

Gegen Mitternacht finden Sie hoch am Südhimmel das markante Sternbild des Löwen. Auf einer Sternkarte mit eingezeichneten Verbindungslinien erinnert die Figur an die seitlichen Umrisse der Sphinx, bei der der Hauptstern Regulus die Position unterhalb der abgebrochenen Nase markiert.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Am hinteren Ende des Löwen finden Sie noch einen zweiten helleren Stern, der jetzt gegen Mitternacht gerade die Nord-Süd-Linie überquert. Er deutet den Schwanzansatz der Raubkatze an, und das schlägt sich auch in seinem aus dem Arabischen abgeleiteten Namen nieder: Denebola, was so viel wie "Schwanz des Löwen" heißt.

    Denebola ist ein Stern der zweiten Größenklasse und rund sechsunddreißig Lichtjahre entfernt. Vom Aufbau und Erscheinungsbild her ähnelt er Sirius, der aber viermal näher steht und entsprechend deutlich heller erscheint.

    Auf lange Sicht wandert Denebola relativ zu den übrigen Sternen der Umgebung langsam nach Südwesten - innerhalb von siebentausend Jahren um fast ein Grad. Da aber auch Regulus langsam nach Westen driftet, "schrumpft" der Löwe während dieser Zeit nur um rund ein halbes Grad.

    Der Schwanz des Löwen beschränkt sich aber nicht auf den Stern Denebola. Sternkarten, die auch die Grenzen der Sternbilder anzeigen, weisen rechts unterhalb dieses Sterns einen deutlichen Ausläufer nach Süden aus. Dort hängt der lange Löwenschwanz leicht gekrümmt herunter - dargestellt durch Sterne der vierten Größenklasse.

    Im Dunstkreis größerer Ansiedlungen wird man diese Sterne kaum erkennen - nur an einem wirklich dunklen Himmel präsentiert der Löwe auch sein Endstück.

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