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Der schwierige Neubeginn in Osteuropa

Zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse wurde am Mittwoch der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung vergeben. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und ging an den ungarischen Historiker und Romancier György Dalos, dessen jüngstes Buch "Der Vorhang geht auf" vom Ende der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa handelt.

Moderation: Barbara Wahlster |
    Dalos selbst war an diesem Prozess unmittelbar beteiligt: Seit den 70er-Jahren hatte er sich in der ungarischen Oppositionsbewegung engagiert und sich in zahlreichen Büchern, die in Ungarn natürlich nicht erscheinen durften, mit den Verhältnissen in seiner Heimat auseinandergesetzt. Immerhin konnte er als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs eine Zeit lang in Berlin leben.

    1995 kehrte er als Leiter des ungarischen Kulturinstituts in die deutsche Hauptstadt zurück, wo er nicht nur den Deutschen ein Verständnis für die Verhältnisse in Ungarn vermittelt, sondern von wo aus er diese auch sehr kritisch analysiert. Denn der aggressive Rechtsradikalismus, der sich in seiner Heimat ausgebreitet hat, überdeckt längst die Freiheitseuphorie und Europabegeisterung der Wendezeit. I

    Im Gespräch mit Barbara Wahlster gibt Dalos Auskunft über diese beängstigende Entwicklung und die aktuellen Aussichten auf eine Stabilisierung der wirtschaftlich bedrohten und von nationalistischen Tendenzen zerrissenen Zivilgesellschaft.

    Sie können das Gespräch mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören