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Der Sehverlust kommt oft erst im Alter

Die erste Blindenschule Deutschlands gründete August Zeune vor 200 Jahren in Berlin. Das war die Geburtstunde der Blindenbildung. Und die kann für jeden wichtig werden. Gerade in entwickelten Ländern ist Blindheit ein Problem von älteren Menschen: 70 Prozent der Blinden sind über 70.

Von Cajo Kutzbach |
    "Also ich hab jetzt einfach mal versucht (Ladenglocke / Stockgeräusche) mit dem Stock festzustellen, was ich denn da eigentlich habe. (Schlüsselgeräusche) So jetzt wird die Tür vor mir aufgemacht..."
    "Ich halt sie ihnen auch auf. Ja.."
    (Stockgeräusche / Verkehrslärm) "Und schon kommt der Verkehrslärm. - So"
    "Achten Sie jetzt auch mal auf ihre Empfindungen, wie sich das anfühlt, wo sie nichts sehen und mitten in Stuttgart auf der Straße sind." (Tatütata im Hintergrund)
    "Ja das Erste ist, dass die schöne warme Sonne mir auf den Pelz brennt."
    "So und wir gehen jetzt nach rechts." (Autogeräusche)
    "Dann muss ja hier irgend wo rechts die Hauswand sein. - Aha."

    Trotz der Hilfestellung durch Tim Hoppe dauert es 45 Sekunden, nur um aus der Beratungsstelle der Nikolauspflege hinaus auf den Gehweg und bis zur Hauswand zu kommen, weil eine Augenbinde mich blind macht. Tim Hoppe trainiert seit zehn Jahren Sehbehinderte und Blinde und berät sie bei der Wahl ihrer Hilfsmittel.

    Die Nikolauspflege wurde am 15. Oktober 1856 von der Kronprinzessin Olga von Württemberg gegründet und nach ihrem Vater Zar Nikolaus benannt. Zuvor gab es bereits seit 1827 eine Blindenschule des Lehrer Gottlieb Friedrich Wagner.

    Die erste Blindenschule Deutschlands gründete August Zeune vor 200 Jahren in Berlin. Das war die Geburtstunde der Blindenbildung. Und die kann für jeden wichtig werden, erklärt Prof. Sven Degenhardt der an der Universität Hamburg Blinden- und Sehbehinderten-Pädagogik lehrt:
    Ausdruck 10/24/2006

    "In entwickelten Ländern, in Industriestaaten, wie bei uns ist Blindheit ein Problem der alten Menschen. Man kann so sagen 70 Prozent der Blinden sind über 70, oder 65, also es ist dann eigentlich auch egal. Es ist zahlenmäßig das größte Problem in der Population der Alten."

    Weil die Bevölkerung älter wird, erwarten Augenärzte, dass es im Jahr 2030 ein Drittel mehr blinde Alte geben wird. Altersblindheit bedeutet auch, dass der Übergang vom Sehenden über den Sehbehinderten bis zum Blinden fließend ist, und man eigentlich nur bei 155.000 von Blindheit sprechen kann, während eine halbe Million hochgradig sehbehindert sind. "Den Blinden" gibt es nur in der Umgangssprache, die Wirklichkeit ist viel komplizierter. Das erschwert auch die Arbeit von Sven Degenhardt, denn das "pfiffige blinde Kind" wird immer seltener:

    "Also das Kind, das "nur" blind ist, was, wenn es sich gut in der Schule macht, einen Beruf erlernt, vielleicht sogar studiert, Rechtsanwalt wird, oder Lehrer, oder Lehrerin, oder so. Das ist aber, wenn wir uns die Realität der blinden Schüler angucken, ist das mittlerweile nicht mehr die Mehrheit. Die Mehrheit der blinden Kinder sind schwerstbehinderte Kinder..."
    .. bei denen man oft nicht sagen kann, was denn die schwerste Beeinträchtigung ist, die Blindheit, Bewegungsprobleme, geistige Störungen, oder andere Krankheiten.

    Ging es vor 150 oder 200 Jahren darum, dass Sehgeschädigte lernten sich nützlich zu machen, ist heute das Ziel dem Sehbehinderten oder Blinden ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Darauf legte die Stellvertretende Leiterin der Beruflichen Schulen an der Nikolauspflege in Stuttgart, Dr. Elke Wagner, schon im Studium Wert:

    "Ich hab meinen Doktor in der Sonderpädagogik gemacht, im Bereich der Blinden und Sehbehinderten-Pädagogik, nämlich mit der Thematik: Soziale Kompetenz und Sehschädigung."

    Als sie in rotem Rock, T-shirt und geblümter Bluse die mit weißen Kantenmarkierungen versehenen Stufen zu ihrem Büro hinauf geht, verraten nur der Langstock und die dunkle Brille, dass sie fast nichts sieht. Mit einem Sehvermögen von zwei Prozent liegt sie an der Grenze zwischen hochgradig sehbehindert und blind.

    Die dunkle Brille und das gedämpfte Licht in ihrem Büro schützen vor irritierender Blendung, denn die Augen vieler Sehgeschädigter können durchaus Licht wahrnehmen. Zwei Prozent Sehfähigkeit bedeutet, dass man eine Streichholzschachtel nicht schon aus 25 Metern - also fünf Autolängen - sieht, sondern erst, wenn man sie schon mit dem ausgestreckten Arm berühren kann.
    Elke Wagner nützt ihre Behinderung als Wissensvorsprung im Beruf.

    "Für mich ist natürlich der Bereich der sozialen Kompetenz, der ja unter Anderem beinhaltet, dass man seine Behinderung - ja bewältigt, dass man mit ihr umgehen kann, dass man aber auch Strategien lernt, die notwendig sind um aktiv am Leben teilhaben zu können, das sind Sachen, die ich natürlich von Geburt an letztendlich erlebt habe, wo ich Höhen und Tiefen hatte, wo ich natürlich auch Dinge erlebt hab, die schwierig waren, auch - ja - an Grenzen gestoßen bin. Und schon zur Zeit meines Studiums war das ein Bereich, wo ich gedacht hab, da muss eigentlich mehr passieren."

    Seither arbeitet sie daran und gibt den Schülern und Betreuten der Nikolauspflege ein ermutigendes Beispiel. Aber auch, wenn heute viel mehr blinde Kinder mit Sehenden in eine Klasse gehen, als in ihrer Jugend, werden sich Missverständnisse und Ungeschicklichkeiten zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten nie ganz vermeiden lassen.

    "Natürlich erlebt man trotzdem tagtäglich immer mal wieder solche Dinge, dass einem jemand mit Hemmnis begegnet. Wobei ich wirklich glaube, das liegt daran, dass Blindheit eher seltener auftritt, ist es so, dass die Leute auch gar nicht so viel Information darüber haben und dementsprechend auch nicht damit umgehen können, weil sie nicht wissen: 'Was mach ich denn da mit dem Blinden?‘ (lacht), der da vielleicht irgendwo hin läuft, wo er nicht hin laufen soll."

    Irritierend für Sehende ist auch, dass Blinde sich ungewohnt verhalten.

    "Ein Beispiel ist: Wenn wir uns unterhalten, wir gucken uns an, wir schauen uns in die Augen. Wir nehmen diesen Augenkontakt auf, um uns auch zu vergewissern. Wir brauchen diesen Kontakt für uns selber, wir reden flüssiger, wenn wir ihn haben, wir drehen innerhalb eines Satzes das Satzende anders, wenn wir merken, wir laufen da in einen Gedanken, den der Kommunikationspartner nicht versteht. - Das sind Hilfen, die ich in dem Moment nicht habe, wenn ich nichts sehe."

    Auch Mimik und Bewegungen können ungewohnt sein, weil Blinde Beides nicht wie sehende Kinder so ganz nebenbei von den Mitmenschen abschauen können. Woher soll ein blindes Kind wissen, dass man bei einer Beerdigung nicht herum hüpft, wenn es ihm niemand sagt? Allerdings spüren viele Blinde die Irritation der Sehenden und sind dann ebenfalls unsicher, weil sie ja nicht sehen, was los ist. Prof. Sven Degenhard rät - nicht nur seinen Studierenden - in solchen Fällen taktvoll die Unsicherheit anzusprechen.

    Überhaupt sollte man sich im Umgang mit Blinden klar machen, dass für sie der Satz: "Das sieht doch jeder!" nicht gilt. Lieber sich beim Treffen mit einem Blinden kurz vorstellen und - außer in Notfällen - unbedingt fragen, ob man helfen soll, ehe man einen Blinden am Arm packt um zu helfen. Der erschrickt nämlich durch die plötzliche Berührung heftig. (Stockgeräusch unterlegen)
    Und viele haben gelernt sehr gut allein zurecht zu kommen.

    "Es gibt wirklich Betroffene, die rasen schon ihre Strecken ab, weil die es so gewohnt sind. Die kennen ihre Wege in und auswendig."

    ...bestätigt Tim Hoppe. Aber das ist Ergebnis langen Übens. Der Anfang ist schwer und kann ziemlich lang dauern. (Geräusch endet)

    "Das ist unterschiedlich. Es hängt davon ab, wie aufwendig sind die einzelnen Wege. Wie viel Wege muss er im Einzelnen auch lernen, wie sind seine kognitiven Fähigkeiten, wie sehr kann er sich die Sachen einfach auch merken?

    Man kann 60 Stunden vom Arzt sich verordnen lassen, das ist der Höchstsatz. Das empfehlen wir auch meistens auch. Es gibt verschieden Stocktechniken, die man sich aneignen muss, und und und. Also für einzelne Wege geht es sehr sehr schnell, aber man hat ja. Das sind ja nicht nur ein Weg, sondern man hat ja immer viele Wege um sich zu versorgen, zur Arbeit, um Freunde zu besuchen, da kommt man dann schon auf sehr, sehr viele Wege und dementsprechend breit und lang muss eben dieses Mobilitätstraining letztendlich sein. Dann sind 60 Stunden oft nicht übertrieben."

    Dabei erkundet der Trainer die Wege zunächst mal, ehe er sie mit dem Blinden übt. Selbst vertraute Wege werden durch Baustellen oder auf dem Gehweg parkende Fahrzeuge zum gefährlichen Hindernislauf.

    Unter der Augenbinde merkt man erst, wie viele Informationen der Sehende ganz selbstverständlich mit den Augen aufnimmt, ohne darüber nachzudenken. Er erkennt seine Umwelt mit einem Blick, der Blinde muss sie ertasten oder auswendig lernen.

    Grundsätzlich ist der Aufwand um an Informationen zu kommen für Sehbehinderte und Blinde sehr viel größer, als beim Sehenden. Da viele durch das ständige Training die übrigen Sinne schärfen, entsteht das Klischee Blinde könnten besser hören.

    "Das ist eins dieser Sachen, wo man nicht sagen kann es ist richtig, oder es ist falsch. Also falsch ist es, wenn man sich dadrunter vorstellt, dass wenn man nichts sieht, dass man automatisch besser hört im Sinne von man ist musikalisch auf‘m Plautz oder man erkennt Dinge, die ein Sehender nicht erkennt. Was richtig ist, wo‘s auch sehr viele Studien gibt mittlerweile von Neurologen, Neuropsychologen, dass das Hören oder Tasten effektiver ist.

    Es ist ja nun nicht so, dass man irgendwelche Rezeptoren bekommt, die dann nachwachsen, die bleiben alle gleich, aber das Gehirn lernt mit den Informationen, die es bekommt, schneller, effektiver umzugehen, bis dahin, dass das Gehirn auch lernt - das hat man in vielen Studien mittlerweile auch belegt - in anderen Arealen zu arbeiten."

    Wenn jemand überhaupt kein Licht mehr wahrnehmen kann, dann hat der entsprechende Teil des Hirns nichts zu tun und kann andere Aufgaben übernehmen. Das untersucht, ebenfalls in Hamburg, Professorin Brigitte Röder. Die Forschung wie weit das Hirn Aufgaben verlagern kann, nutzt aber nicht nur Sehbehinderten, sondern auch Menschen mit Hirnverletzungen, denn was das Gehirn eines Blinden lernen kann, das müsste auch bei einem Unfallopfer helfen können.

    Daneben wird natürlich der gesamte Bereich des Sehens auch von der Medizin erforscht, die sich bemüht, den Verlust des Sehens im Alter hinaus zu schieben, Sehschwächen zu korrigieren und auch an Prothesen arbeitet, um defekte Stellen im Auge und auf dem Weg ins Gehirn zu überbrücken.

    Die Forschung an und für Sehbehinderte und Blinde, der sowieso schon zahlenmäßig kleinsten Behindertengruppe, tut sich doppelt schwer: Einmal weil die Gruppe so vielschichtig ist und zum anderen, weil so eine kleine Gruppe - und damit auch die Forscher - leicht übersehen werden.

    Blindenpädagogen müssen erst Mal lernen, welche Probleme ihre Schüler haben:

    "Zu der Zeit, als ich noch an der Hochschule gearbeitet habe, habe ich immer Studenten unter die Augenbinde gesetzt und bin mit den Studenten in Heidelberg durch die Fußgängerzone gelaufen. Ein Semester lag ja immer im Winter, das heißt wir sind auch auf den Weihnachtsmarkt. Jeder geht gern auf den Weihnachtsmarkt. Und die Studenten machten die Erfahrung, dass ein Blinder vielleicht doch gar nicht so gerne dort hin geht, weil‘s einfach nur laut ist, viele Leute dort sind. Wenn man vielleicht noch ein bisschen Sehen kann, viele grelle Lichter sieht, die einen eher noch blenden, als dass sie angenehm sind. Und so die Resonanz der Studenten war: Das ist ja fürchterlich anstrengend."

    Haben die Studierenden verstanden, welche Schwierigkeiten Sehbehinderte haben, dann müssen sie, zusätzlich zur normalen Pädagogik, die Hilfsmöglichkeiten kennen lernen:

    Das fängt bei der Blindenschrift an und einfachen Dingen, wie einer sprechenden Waage, oder einer Armbanduhr zum Ertasten der Zeit, geht über vibrierende Stöcke für Blinde mit schlechtem Gehör, über die Tafelkamera, die den Anschrieb des Lehrers auf den Laptop des Schülers überträgt und vergrößert, oder Lesemaschinen, bis hin zur Gestaltung eines Unterrichts, dem auch Sehbehinderte folgen können, oder Internet-Seiten, die sich Blinde vorlesen lassen können.

    Das ist längst nicht mehr nur für Jugendliche wichtig, erklärt Elke Wagner:

    "Ältere Menschen betreffen uns hier an der Nikolauspflege auch, nämlich im Sehzentrum. Hier wird versucht grade älteren Menschen solche Dinge, wie diese Hilfsmittel, die einem das Leben erleichtern, nahe zu bringen, ihnen zu zeigern, welche Möglichkeiten man hat.

    Denn das Problem ist ja ganz häufig, dass grade ältere Menschen, wenn sie ihr Augenlicht verlieren, oder wenn‘s halt immer weniger wird, sich zurück ziehen und denken, sie können gar nichts mehr machen, und ältere Menschen auch wirklich ne Nische sind, obwohl die Zahl so groß ist und immer größer wird, eigentlich noch ne Nische sind, um die sich eigentlich keiner so richtig drum kümmert, bisher."

    Beratung und Betreuung spielen in Einrichtungen wie der Nikolauspflege eine sehr große Rolle und erstrecken sich über das ganze Leben. Schon Kleinkinder und ihre Eltern finden dort Hilfe. Später wird geklärt, ob mit entsprechender Unterstützung eine Regelschule besucht werden kann, oder ob eine der verschiedenen Schulen der Nikolauspflege besser geeignet ist.

    Die Nikolauspflege betreut Betroffene in allen Lebenslagen und bietet eine Ausbildung in über einem Dutzend Berufen.

    Als Faustregel gilt so selbständig und Wohnort-nah, wie möglich, so behütet, wie nötig. Wobei manchmal Abwechslung die beste Lösung darstellt:

    "Sie haben ihre Grundschulzeit tatsächlich integrativ an der Schule am Wohnort verbracht. Das hat auch wunderbar geklappt. - Sie ham schon gemerkt, dass sie anders sind, als die andern, aber es war ok. -
    Aber wenn dann so die Zeit der Pubertät kommt, wo ja ohnehin der Jugendliche nicht weiß, ob er grün oder blau ist oder was auch immer, wenn dann diese zusätzliche Thematik dazu kommt, ne Behinderung zu haben, dann ist das noch mal ein ganz schwieriges Thema.

    Und es zeigt sich wirklich in den letzten Jahren, hier in Deutschland, aber auch in anderen Ländern - wenn ich an USA denke, oder an die skandinavischen Länder - dass zu dem Zeitpunkt wirklich noch mal son Punkt ist, wo man überlegen muss, ob‘s vielleicht dem Betroffenen auch gut tu, wenn er einfach mal in eine Einrichtung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche geht."

    Die kann dann ein Schonraum sein, in dem auch für eine psychologische Betreuung gesorgt ist, wenn sie der Betroffene braucht und wünscht.
    Für betroffene Familien bedeutet ein blindes Kind in jedem Fall mehr Aufwand und leider oft auch Ausgrenzung wegen der geschilderten Unsicherheit. Sven Degenhard stellt dem das gelungene Miteinander gegenüber:

    "Es gibt einen interessanten Bericht von einer blinden Autorin - glaub ich - die über ihr Leben schreibt, dass sie sehr gern in den Urlaub fährt mit sehenden Freunden. Und, dass mittlerweile sehr viele sehende Freunde sehr gerne mit ihr in den Urlaub fahren, weil sie mit einer blinden Freundin im Urlaub mehr sehen von dem, wo sie sind. Weil sie nämlich gezwungen sind anders zu sehen, bestimmte Details nicht nur flüchtig anzuschauen, sondern zu beschreiben in den Kontext zu stellen, zu beschreiben wofür sie meinen, das es da ist, so dass ein solches Miteinander für beide Seiten ein Erfolg und einen Zuwachs bringen kann.

    Im Übrigens ist das natürlich auch eine Idee, die mitschwingt, wenn wir fordern, dass eine Schule für alle Kinder da sein soll, für Kinder mit Behinderung und ohne Behinderung. Es ist für Alle ein Zuwachs an Welterfahrung."

    Der Selbstversuch als Blinder mit Augenbinde und Langstock zeigt, welche erstaunlichen Leistungen Sehbehinderte und Blinde im Alltag zusätzlich erbringen müssen, aber auch, dass ein Sehverlust im Alter eine Katastrophe ist, die man - wie Elke Wagner - meistern kann.

    "Der Verlust des Sehens im Alter, der ja immer häufiger auftritt, ist ganz schwierig und da muss mehr hier in Deutschland auch passieren, dass diesen Menschen der Weg geebnet wird, denn letztendlich ist ja das Leben auch ohne Sehen, oder mit eingeschränktem Sehen, eigentlich gar nicht so stark eingeschränkt, wenn man weiß, welche Hilfsmittel es gibt; wenn man Unterstützung bekommt und lernt mit dieser Einschränkung umzugehen; wenn man - vielleicht auch finanzielle - Unterstützung erhält, die notwendig ist für Mehraufwand, den man in irgend einer Form hat; da lassen sich sehr sehr viele Dinge auch heute schon regeln, aber es ist einfach zu wenig bekannt."