
Wie ist der aktuelle Stand?
Da sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf ein Übergangsbudget einigen konnten, fehlt Geld für viele staatliche Aufgaben. Hunderttausende Bundesangestellte wurden daher in den Zwangsurlaub geschickt. Andere arbeiten ohne Bezahlung weiter. Der Shutdown dauert seit Mittwoch an. Streitpunkt zwischen Republikanern und Demokraten ist vor allem die Gesundheitsversorgung. Die Demokraten wollen Kürzungen zurücknehmen und staatliche Zuschüsse verlängern. Dadurch würde Millionen Menschen der Zugang zur Krankenversicherung erleichtert werden. Die Republikaner lehnen das jedoch strikt ab. Sie werfen den Demokraten vor, die Regierung bewusst lahmzulegen. Bisher zeigen beide Seiten keine Kompromissbereitschaft.
Welche Regierungsarbeiten laufen weiter?
Nicht alle Bereiche der Verwaltung sind von dem Shutdown betroffen. Behörden, die für Sicherheit, Justiz oder Verteidigung zuständig sind, arbeiten wie gewohnt weiter. Dazu gehören beispielsweise das FBI, die CIA, Fluglotsen, Soldaten und das Personal an Flughäfen. Auch Rentenzahlungen, Medicare und Leistungen für Veteranen werden fortgesetzt. Dennoch befinden sich rund 750.000 Angestellte in Zwangsurlaub und zahlreiche Projekte und Genehmigungsverfahren liegen auf Eis. Museen und Nationalparks sind teilweise geschlossen. Dies hat auch für die Bevölkerung spürbare Folgen.
Wie könnte die Trump-Regierung den Shutdown politisch nutzen?
Für US-Präsident Trump ist die Regierungsschließung nicht nur eine Krise, sondern auch ein Machtinstrument. Trump gibt den Demokraten die Schuld und bezeichnet die Blockade als "Shutdown der Demokraten". Er kündigte an, bereits in den kommenden Tagen mit Massenentlassungen von Staatsbediensteten zu beginnen. Dies werde vor allem Angestellte treffen, die politisch auf Seiten der Demokraten stünden.
Zugleich droht das Weiße Haus damit, gezielt Programme zu streichen, die für die Opposition von Bedeutung sind. Die US-Regierung kündigte etwa das Ende von mehr als 200 Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien an. Viele Anlagen seien nicht effizient genug und böten keine positive Rendite für die Investition von Steuergeldern, teilte das Energieministerium mit. Betroffen sind ausschließlich Bundesstaaten, die von den oppositionellen Demokraten regiert werden.
Bereits gestern gab das Weiße Haus bekannt, dass es U-Bahn- und Tunnelprojekte in New York auf Eis legen werde. Der demokratische Gouverneur Kaliforniens, Newsom, warnte vor der Gefährdung zehntausender Arbeitsplätze.
Der Deutschlandfunk-USA-Korrespondent Jasper Barenberg schildert, Trump könnte den Streit nutzen, um das Budgetrecht des Kongresses auszuhebeln. Am Ende könnte der Präsident allein über Ausgaben entscheiden. Das würde eine deutliche Verschiebung der Machtbalance in den USA bedeuten.
Wie reagieren die US-Demokraten?
Die Demokraten stehen nun unter Druck. Einerseits wollen sie Trump Zugeständnisse bei der Gesundheitsversorgung abringen. Andererseits werfen ihnen sogar Teile der eigenen Basis eine Blockadepolitik vor. Umfragen zeigen, dass sich viele Wähler, darunter auch Anhänger der Demokraten, eine Einigung wünschen. Im Senat gibt es bereits einzelne Abweichler, die mit den Republikanern gestimmt haben. Zugleich versuchen führende Demokraten wie Chuck Schumer, Geschlossenheit zu demonstrieren und Trump für den Stillstand verantwortlich zu machen. Der bislang längste Shutdown dauerte 35 Tage. Auch dieses Mal könnte es sich lange hinziehen.
Weiterführende Informationen
Diese Nachricht wurde am 02.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.




