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Der Sound der Buchdruckmaschine

Die Heidelberger Buchdruckmaschine ist die Hauptakteurin des diesjährigen Karl-Sczuka-Preisstücks, das Asmus Tietchens unter dem Titel "Sechs Heidelberger Studien" beim Studio Akustische Kunst des WDR realisiert hat. Durch 86 Einreichungen mussten sich die Juroren durchhören, darunter 38 Einreichungen freier Produzenten, so viele wie selten.

Agnieszka Lessmann |
    Für das Stück des im Jahr 1947 in Hamburg geborenen Noise-Art-Künstlers haben sie sich entschieden, weil er "aus den Arbeitsgeräuschen einer Buchdruckmaschine ein Hörstück von großer Strenge und Klarheit entwickelt. Die Klänge, obwohl als ‚konkrete’ erkennbar, bleiben seltsam abstrakt und geheimnisvoll, sie erzählen nicht, sie stellen nichts dar, sie sind unmittelbar sinnlich präsent. Tietchens vertraut ganz seinem Material, verzichtet auf jede symbolische Befrachtung und setzt sich dadurch wohltuend von modischen Trends elektronischer Klangbearbeitung ab." Soweit die Jury. Am 18. Oktober wird der Preis an den bekennenden Autodidakten Tietchen im Rahmen der Donaueschinger Musiktage übergeben. Die Laudatio hält Jurymitglied Marcel Beyer.

    Das Preiswerk und Ausschnitte der Verleihung sind am 23. Oktober ab 21.00 Uhr auf SWR2 zu hören. Am 4. November ab 23.00 Uhr präsentiert Jurymitglied Frank Kaspar den "Klangraum: Ars Acustica".