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Der Tafelberg

Das Wahrzeichen Kapstadts ist kein Gebäude, sondern ein Berg mit einem charakteristischen Plateau, das bis zu eintausend Metern aufragt. In gewisser Hinsicht ist der Tafelberg mitten in Kapstadt sogar der höchste aller Berge – denn er reicht bis in den Weltraum, ist er doch der einzige, der es als Sternbild an den Himmel geschafft hat.

Von Dirk Lorenzen |
    Der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille hat von 1750 bis 1753 vom Kap der Guten Hoffnung aus die Sterne des Südhimmels beobachtet. Dabei hat er auch einige neue Figuren an den Himmel gesetzt, unter anderem den Tafelberg.

    Doch die himmlische Version ist bei Weitem nicht so schön und markant wie das irdische Original. Das Sternbild Tafelberg ist das schwächste am gesamten Himmel. Sein hellster Stern, Alpha Mensae, bringt es gerade mal auf die fünfte Größenklasse. Er ist selbst bei besten Sichtbedingungen nur ganz schwach mit bloßem Auge zu sehen.

    Die restlichen Sterne sind noch leuchtschwächer. Manche vermuten, Lacaille habe absichtlich so unauffällige Objekte zu diesem Sternbild zusammengefasst, sei doch der Tafelberg in Kapstadt oft hinter Wolken verborgen und daher meist nur schlecht zu sehen.

    Immerhin befindet sich die Große Magellansche Wolke, eine unregelmäßig geformte Begleitgalaxie unserer Milchstraße, zum Teil im Sternbild Tafelberg. Wir in Europa bekommen davon nichts zu sehen: Denn der Tafelberg gehört zu den südlichsten Sternbildern überhaupt. Man muss schon weit auf die Südhalbkugel reisen, um mit Hilfe einer guten Sternkarte den schwachen Tafelberg nahe des Himmelssüdpols auszumachen.

    Das Sternbild Tafelberg

    Weitere Informationen zum Tafelberg