Eine vielbefahrene, aber nicht außergewöhnliche Straßenkreuzung heute morgen in Berlin. Der LKW-Verkehr donnert über den Asphalt, Baulärm mischt mit dem Dröhnen der S-Bahn. Es sind diese alltäglichen Situationen, die den Experten Sorge bereiten. An einer solchen Straßenkreuzung werden durchaus bis zu knapp 90 Dezibel gemessen und Lärm, sagt Joachim Scheuren von der Deutschen Gesellschaft für Akustik, mache nun mal krank.
Über Konzentrationsstörungen, Arbeitshemmnisse, vom Tinnitus bis zu schweren Schlafstörungen bis zu regelrechter Schlaflosigkeit. Selbst bis zu Herzkreislauferkrankungen. Wir haben uns mit der Belästigung durch Lärm ebenso abgefunden wie mit der fortschreitenden Verschmutzung unserer Umwelt.
Der internationale ''Tag gegen den Lärm'' soll deshalb vor allem das Bewusstsein schärfen. Mehr ist wohl drin, obwohl viele Umweltverbände für heute 14.15 Uhr dazu aufrufen, 15 Sekunden Ruhe zu geben. Nicht mehr als ein frommer Wunsch, denn unmittelbar passieren wird nichts. Die Politik hat das Problem inzwischen zumindest erkannt und Simone Probst, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, macht auf drei wichtige Projekte in dieser Legislaturperiode aufmerksam.
Nämlich die Umsetzung der Umgebungslärm-Richtlinie, die es uns von europäischer Seite sozusagen an die Hand gibt, hier wirklich Lärmminderungspläne aufzustellen. Die Bevölkerung besser zu informieren und auch in die Planung mit einzubeziehen. Auf der anderen Seite wollen wir den Schienenlärm minimieren. Wir haben ja immer die Forderung Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Aber auch dies nur Hand in Hand mit Maßnahmen zur Lärmminderung im Schienenbereich. Und als dritter Punkt: die Novelle des Fluglärmgesetzes - hier gibt es sehr dringenden Handlungsbedarf.
Doch gibt es kein Bürgerrecht auf Lärmschutz - so wird die Umgebungslärmrichtlinie der EU auch keine einklagbaren Grenzwerte enthalten. Wer schon heute an einer sehr lauten Straße wohnt, hat kaum Chancen auf Minderung, allenfalls bei neuen Projekten gibt es Mitsprachemöglichkeiten. Dieter Krane vom Deutschen Arbeitskreis für Lärmbekämpfung richtet seinen Appell deshalb vor allem an die Stadt- und Raumplaner.
Bei all ihren Planungen dafür zu sorgen, dass in den Wohnbreichen Ruhe herrscht. Es ist bekannt, dass in den verlärmten Wohngebieten die Kinder nicht so konzentriert lernen können, wie Kinder, die in einem ruhigem Lerngebiet lernen dürfen. Ist das nicht auch eine Frage der Chancengleichheit oder Ungleichheit?
Zwar habe es in der Vergangenheit Fortschritte gegeben, die Industrie beispielsweise hat Reifenbeläge produziert, die weniger laut sind, doch die Zunahme des Verkehrs im allgemeinen hat diese kleinen Erfolge längst wieder aufgesaugt. Gestiegen sind beispielsweise auch die Ausgaben für Lärmschutz, aber, so sagt Michael Gehrmann vom Verkehrsclub Deutschland, viele Maßnahmen seien passiver Natur, man müsse aktiv vorgehen.
Da ist es zu überlegen, ob es nicht zukünftig gelingt, beispielsweise leisere Motoren herzustellen, auch Reifen oder Räder. Sprich: Dort, wo der Lärm entsteht, muss angesetzt werden. Denn wenn ich keinen Lärm produziere, oder weniger davon, dann ist das ein Vorteil.
Und die Politik habe durchaus Steuerungsmöglichkeiten, die über das hinausgehen, was heute gemacht wird. Die drei Gesetzesvorhaben der rot-grünen Regierung will der VCD deshalb kritisch begleiten, es müsse wirklich spürbare Verbesserungen geben. Folgende Maßnahmen seien eine Überlegung wert.
Zum Beispiel das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz: Man bekommt nur dann Mittel, wenn ein Lärmminderungsplan vorhanden ist. Oder man bekommt nur Mittel, wenn der aufgepackte Straßenbelag leiser ist - es gibt ja sogenannten Flüsterasphalt. Auch beim Fluglärm lässt sich einiges machen: beispielsweise mit lärmabhängigen Start- und Landegebühren.
Die Befürchtung bleibt, dass auch weiterhin der Lärm nur verwaltet wird. Die Bekämpfung der Quellen dagegen unzureichend bleibt. Rund ein Fünftel der Bevölkerung hierzulande sei stark von Lärm betroffen, sagen die Experten. Deshalb wird es bei Aktionen der Verbände heute vor allem eines geben - nämlich Ohrenstöpsel für alle.
Über Konzentrationsstörungen, Arbeitshemmnisse, vom Tinnitus bis zu schweren Schlafstörungen bis zu regelrechter Schlaflosigkeit. Selbst bis zu Herzkreislauferkrankungen. Wir haben uns mit der Belästigung durch Lärm ebenso abgefunden wie mit der fortschreitenden Verschmutzung unserer Umwelt.
Der internationale ''Tag gegen den Lärm'' soll deshalb vor allem das Bewusstsein schärfen. Mehr ist wohl drin, obwohl viele Umweltverbände für heute 14.15 Uhr dazu aufrufen, 15 Sekunden Ruhe zu geben. Nicht mehr als ein frommer Wunsch, denn unmittelbar passieren wird nichts. Die Politik hat das Problem inzwischen zumindest erkannt und Simone Probst, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, macht auf drei wichtige Projekte in dieser Legislaturperiode aufmerksam.
Nämlich die Umsetzung der Umgebungslärm-Richtlinie, die es uns von europäischer Seite sozusagen an die Hand gibt, hier wirklich Lärmminderungspläne aufzustellen. Die Bevölkerung besser zu informieren und auch in die Planung mit einzubeziehen. Auf der anderen Seite wollen wir den Schienenlärm minimieren. Wir haben ja immer die Forderung Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Aber auch dies nur Hand in Hand mit Maßnahmen zur Lärmminderung im Schienenbereich. Und als dritter Punkt: die Novelle des Fluglärmgesetzes - hier gibt es sehr dringenden Handlungsbedarf.
Doch gibt es kein Bürgerrecht auf Lärmschutz - so wird die Umgebungslärmrichtlinie der EU auch keine einklagbaren Grenzwerte enthalten. Wer schon heute an einer sehr lauten Straße wohnt, hat kaum Chancen auf Minderung, allenfalls bei neuen Projekten gibt es Mitsprachemöglichkeiten. Dieter Krane vom Deutschen Arbeitskreis für Lärmbekämpfung richtet seinen Appell deshalb vor allem an die Stadt- und Raumplaner.
Bei all ihren Planungen dafür zu sorgen, dass in den Wohnbreichen Ruhe herrscht. Es ist bekannt, dass in den verlärmten Wohngebieten die Kinder nicht so konzentriert lernen können, wie Kinder, die in einem ruhigem Lerngebiet lernen dürfen. Ist das nicht auch eine Frage der Chancengleichheit oder Ungleichheit?
Zwar habe es in der Vergangenheit Fortschritte gegeben, die Industrie beispielsweise hat Reifenbeläge produziert, die weniger laut sind, doch die Zunahme des Verkehrs im allgemeinen hat diese kleinen Erfolge längst wieder aufgesaugt. Gestiegen sind beispielsweise auch die Ausgaben für Lärmschutz, aber, so sagt Michael Gehrmann vom Verkehrsclub Deutschland, viele Maßnahmen seien passiver Natur, man müsse aktiv vorgehen.
Da ist es zu überlegen, ob es nicht zukünftig gelingt, beispielsweise leisere Motoren herzustellen, auch Reifen oder Räder. Sprich: Dort, wo der Lärm entsteht, muss angesetzt werden. Denn wenn ich keinen Lärm produziere, oder weniger davon, dann ist das ein Vorteil.
Und die Politik habe durchaus Steuerungsmöglichkeiten, die über das hinausgehen, was heute gemacht wird. Die drei Gesetzesvorhaben der rot-grünen Regierung will der VCD deshalb kritisch begleiten, es müsse wirklich spürbare Verbesserungen geben. Folgende Maßnahmen seien eine Überlegung wert.
Zum Beispiel das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz: Man bekommt nur dann Mittel, wenn ein Lärmminderungsplan vorhanden ist. Oder man bekommt nur Mittel, wenn der aufgepackte Straßenbelag leiser ist - es gibt ja sogenannten Flüsterasphalt. Auch beim Fluglärm lässt sich einiges machen: beispielsweise mit lärmabhängigen Start- und Landegebühren.
Die Befürchtung bleibt, dass auch weiterhin der Lärm nur verwaltet wird. Die Bekämpfung der Quellen dagegen unzureichend bleibt. Rund ein Fünftel der Bevölkerung hierzulande sei stark von Lärm betroffen, sagen die Experten. Deshalb wird es bei Aktionen der Verbände heute vor allem eines geben - nämlich Ohrenstöpsel für alle.