Der NASA-Satellit Kepler sucht nach erdähnlichen Planeten bei fernen Sternen. Das Prinzip ist einfach: Zieht ein Planet von uns aus gesehen genau vor seinem Stern entlang, blockt der Planet etwas Sternlicht ab. Der Stern erscheint dann für kurze Zeit minimal dunkler. Kepler überwacht ständig die Helligkeit von mehr als 150.000 Sternen und hat schon etliche Planeten aufgespürt, aber noch keinen Zwilling der Erde. Joshua Carter, Astronom am Smithsonian Astrophysical Observatory in Cambridge in den USA, hat jetzt entdeckt, dass das Objekt KOI-126 zwar regelmäßig kurzzeitig dunkler wird - doch dafür keineswegs Planeten verantwortlich sind:
""Wir haben es mit drei Sternen zu tun. Zwei Sterne umkreisen einander in sehr geringem Abstand. Diese beiden wiederum laufen in größerer Entfernung um einen anderen Stern. Für uns sieht das so aus, als ob das enge Paar einen Tanz rund um den dritten Stern aufführt.""
Das enge Paar wirbelt in nicht einmal zwei Tagen umeinander. Die Runde um den dritten Stern dauert gut einen Monat. Das Dreiersystem ist recht kompakt. Stünde es am Ort der Sonne, so fände es bequem innerhalb der Bahn des Merkurs Platz. Merkur ist der innerste Planet in unserem Sonnensystem. Joshua Carter und seine Kollegen haben Glück, dass alle drei Sterne praktisch in derselben Ebene laufen - und der Kepler-Satellit genau von der Kante auf das System blickt. So kommt es ständig zu wechselnden Verfinsterungen, wenn das tanzende Doppel einmal im Monat für etwa zwölf Stunden vor dem Hauptstern entlang zieht. Die Forscher sind von diesem Dreifachsystem geradezu verzückt.
"Aus den Beobachtungsdaten bestimmen wir direkt, wie viel Masse und welchen Durchmesser die drei Sterne haben. So etwas geht sonst nur mit recht vagen Modellannahmen. Wir wissen jetzt, dass die beiden engen Sterne jeweils nur ein Viertel Sonnenmasse haben und sehr klein sind. Dagegen ist der dritte Stern viel größer und er hat sechsmal so viel Masse wie die anderen. Mit solchen Daten lassen sich die Theorien vom Sternaufbau überprüfen. Im Bereich der massearmen Sterne ist die Datenlage bisher sehr schlecht und wir haben sie mit dieser Entdeckung mal eben verdoppelt."
Das himmlische Trio befindet sich etwa 3000 Lichtjahre entfernt in unserer Milchstraße. In so einer Distanz sind die beiden kleinen massearmen Sterne direkt gar nicht mehr zu entdecken. Daher tappen die Astronomen in diesem Massebereich bei Sternen buchstäblich im Dunkeln. Doch umkreisen solch leuchtschwache Mini-Sterne einen hellen, großen Stern, so sind sie für den Kepler-Satelliten leichte Beute, freut sich Joshua Carter:
"Kepler überwacht die Sterne sehr genau und sehr oft. Nur dank dieser Präzision lernen wir endlich etwas über die schwachen, massearmen Sterne. Der Hauptzweck der Kepler-Mission ist die Suche nach erdähnlichen Planeten, aber immer wieder kommt es zu schönen Zufallsentdeckungen, die wir Schmetterlinge nennen. Von den Schmetterlingen gibt es jetzt schon eine ganze Menge - und es würde mich nicht überraschen, wenn noch etliche hinzukommen."
Mindestens bis zum Jahr 2013 wird der Kepler-Satellit ins All blicken. Dann dürften auch erdähnliche Planeten ins Netz gehen. Und als Beifang zeigen sich bestimmt viele himmlische Schmetterlinge - vielleicht auch weitere tanzende Trios mit kleinen, schwachen Sternen.
""Wir haben es mit drei Sternen zu tun. Zwei Sterne umkreisen einander in sehr geringem Abstand. Diese beiden wiederum laufen in größerer Entfernung um einen anderen Stern. Für uns sieht das so aus, als ob das enge Paar einen Tanz rund um den dritten Stern aufführt.""
Das enge Paar wirbelt in nicht einmal zwei Tagen umeinander. Die Runde um den dritten Stern dauert gut einen Monat. Das Dreiersystem ist recht kompakt. Stünde es am Ort der Sonne, so fände es bequem innerhalb der Bahn des Merkurs Platz. Merkur ist der innerste Planet in unserem Sonnensystem. Joshua Carter und seine Kollegen haben Glück, dass alle drei Sterne praktisch in derselben Ebene laufen - und der Kepler-Satellit genau von der Kante auf das System blickt. So kommt es ständig zu wechselnden Verfinsterungen, wenn das tanzende Doppel einmal im Monat für etwa zwölf Stunden vor dem Hauptstern entlang zieht. Die Forscher sind von diesem Dreifachsystem geradezu verzückt.
"Aus den Beobachtungsdaten bestimmen wir direkt, wie viel Masse und welchen Durchmesser die drei Sterne haben. So etwas geht sonst nur mit recht vagen Modellannahmen. Wir wissen jetzt, dass die beiden engen Sterne jeweils nur ein Viertel Sonnenmasse haben und sehr klein sind. Dagegen ist der dritte Stern viel größer und er hat sechsmal so viel Masse wie die anderen. Mit solchen Daten lassen sich die Theorien vom Sternaufbau überprüfen. Im Bereich der massearmen Sterne ist die Datenlage bisher sehr schlecht und wir haben sie mit dieser Entdeckung mal eben verdoppelt."
Das himmlische Trio befindet sich etwa 3000 Lichtjahre entfernt in unserer Milchstraße. In so einer Distanz sind die beiden kleinen massearmen Sterne direkt gar nicht mehr zu entdecken. Daher tappen die Astronomen in diesem Massebereich bei Sternen buchstäblich im Dunkeln. Doch umkreisen solch leuchtschwache Mini-Sterne einen hellen, großen Stern, so sind sie für den Kepler-Satelliten leichte Beute, freut sich Joshua Carter:
"Kepler überwacht die Sterne sehr genau und sehr oft. Nur dank dieser Präzision lernen wir endlich etwas über die schwachen, massearmen Sterne. Der Hauptzweck der Kepler-Mission ist die Suche nach erdähnlichen Planeten, aber immer wieder kommt es zu schönen Zufallsentdeckungen, die wir Schmetterlinge nennen. Von den Schmetterlingen gibt es jetzt schon eine ganze Menge - und es würde mich nicht überraschen, wenn noch etliche hinzukommen."
Mindestens bis zum Jahr 2013 wird der Kepler-Satellit ins All blicken. Dann dürften auch erdähnliche Planeten ins Netz gehen. Und als Beifang zeigen sich bestimmt viele himmlische Schmetterlinge - vielleicht auch weitere tanzende Trios mit kleinen, schwachen Sternen.