Rings ums Ammertal wütete er schon: der schwarze Tod. Nur Oberammergau war noch eine Insel der Glückseligen. Noch. Bis der Tagelöhner Kaspar Schisler nach langer Abwesenheit über die Berge in sein Heimatdorf zurückkehrte und die Pest mit einschleppte.
"Die Pest" macht als Theatertext nicht viel her: ein Stück geschrieben von einem Laien für Laien, dramaturgisch eher schwach. Doch Passionsspielleiter Christian Stückl hat die Vorlage von Martin E. Wall gehörig überarbeitet und mit so treffsicherem Gespür für Effekte, Stimmungen, Beklemmung und, ja auch: Komik in Szene gesetzt, dass die Premiere einmal mehr zu einem eindrucksvollen Erlebnis im Oberammergauer Passionsspieltheater geriet.
Dabei ist für Oberammergauer Verhältnisse vergleichsweise wenig los auf der riesigen Passionsbühne. Um die 2500 Darsteller wirken bei der Passion mit. Bei der Pest sind es ‚nur’ an die 150. Doch die treten mit einer solchen Kraft auf, die nichts mit dem Klischee vom frisch aufspielenden Laien zu tun hat, sondern sich nur durch die Jahrhunderte alte Spieltradition erklären lässt, aus der sie sich speist. Eine Kraft, aus der heraus die meisten Oberammergauer Laienspieler eine Selbstverständlichkeit und Bühnenpräsenz entwickelt haben, die besticht.
Christian Stückls Inszenierung beginnt wie eine Komödie: die Dorfbewohner feiern Kirchweih. Ein mit Blasmusik befeuertes, sinnenfrohes Fest der Lebenslust, ja der Lebensgier im Angesicht des nahenden Todes. Langsam, während sich der Abend- zum Nachthimmel über der Freilichtbühne verfinstert, kippt die Komödie ins Trauerspiel. Pestfeuer züngeln vom mit Rindenmulch bedeckten Bühnenboden empor. Erstmals wird sich das Passionsspiel im nächsten Jahr bis in die Nachtstunden ziehen. In Pestspiel hat Stückl daher schon Mal mit den neuen Möglichkeiten experimentiert, die im das Nachtdunkel eröffnet. Fackeln und Flammen schaffen in der "Pest" nicht nur die nötige bedrohliche Atmosphäre für die Massenszenen, in denen die aufgebrachten Oberammergauer nach einem Sündenbock für das Pestwüten suchen. Das lodernde Licht sorgt auch für intimere Stimmung in den Passagen ohne Volksauflauf.
Vor allem aber ist dieses Pestspiel eins: Gelegenheit für die Hauptdarsteller der Passion 2010, sich warm zu spielen, erklärt Spielleiter Christian Stückl.
Im Fokus der Zuschaueraufmerksamkeit standen dabei selbstredend zwei Akteure: Frederik Mayet und Andreas Richter, die beiden Jesus Darsteller 2010 – Mayet in der "Pest" als zottelhaariger Totengräber von ätzender Ironie, ein hellsichtiger Narr mit verstörend finsterem Mienenspiel. Richter als Pfarrer in grauer Mönchskutte, ein barocker Bußprediger und gnadenloser Inquisitorentyp, mit fanatischem Blick.
Im Oberammergauer Pestspiel ist zu erleben, was bei der Passion nie zu sehen sein wird: Frederik Mayet und Andreas Richter, die zwei Jesus-Darsteller gemeinsam im Zusammenspiel auf der Bühne. Beide zusammen und jeder für sich überzeugten. Und so schaffte das Pest-Stück auch Gewissheit: Christian Stückl hat die richtigen Darsteller in den Hauptrolle besetzt. Ein Vorgeschmack, auf das was kommen wird im Sommer 2010 – für die Zuschauer, und auch für die Schauspieler wie Frederik Mayet.
"Die Pest" macht als Theatertext nicht viel her: ein Stück geschrieben von einem Laien für Laien, dramaturgisch eher schwach. Doch Passionsspielleiter Christian Stückl hat die Vorlage von Martin E. Wall gehörig überarbeitet und mit so treffsicherem Gespür für Effekte, Stimmungen, Beklemmung und, ja auch: Komik in Szene gesetzt, dass die Premiere einmal mehr zu einem eindrucksvollen Erlebnis im Oberammergauer Passionsspieltheater geriet.
Dabei ist für Oberammergauer Verhältnisse vergleichsweise wenig los auf der riesigen Passionsbühne. Um die 2500 Darsteller wirken bei der Passion mit. Bei der Pest sind es ‚nur’ an die 150. Doch die treten mit einer solchen Kraft auf, die nichts mit dem Klischee vom frisch aufspielenden Laien zu tun hat, sondern sich nur durch die Jahrhunderte alte Spieltradition erklären lässt, aus der sie sich speist. Eine Kraft, aus der heraus die meisten Oberammergauer Laienspieler eine Selbstverständlichkeit und Bühnenpräsenz entwickelt haben, die besticht.
Christian Stückls Inszenierung beginnt wie eine Komödie: die Dorfbewohner feiern Kirchweih. Ein mit Blasmusik befeuertes, sinnenfrohes Fest der Lebenslust, ja der Lebensgier im Angesicht des nahenden Todes. Langsam, während sich der Abend- zum Nachthimmel über der Freilichtbühne verfinstert, kippt die Komödie ins Trauerspiel. Pestfeuer züngeln vom mit Rindenmulch bedeckten Bühnenboden empor. Erstmals wird sich das Passionsspiel im nächsten Jahr bis in die Nachtstunden ziehen. In Pestspiel hat Stückl daher schon Mal mit den neuen Möglichkeiten experimentiert, die im das Nachtdunkel eröffnet. Fackeln und Flammen schaffen in der "Pest" nicht nur die nötige bedrohliche Atmosphäre für die Massenszenen, in denen die aufgebrachten Oberammergauer nach einem Sündenbock für das Pestwüten suchen. Das lodernde Licht sorgt auch für intimere Stimmung in den Passagen ohne Volksauflauf.
Vor allem aber ist dieses Pestspiel eins: Gelegenheit für die Hauptdarsteller der Passion 2010, sich warm zu spielen, erklärt Spielleiter Christian Stückl.
Im Fokus der Zuschaueraufmerksamkeit standen dabei selbstredend zwei Akteure: Frederik Mayet und Andreas Richter, die beiden Jesus Darsteller 2010 – Mayet in der "Pest" als zottelhaariger Totengräber von ätzender Ironie, ein hellsichtiger Narr mit verstörend finsterem Mienenspiel. Richter als Pfarrer in grauer Mönchskutte, ein barocker Bußprediger und gnadenloser Inquisitorentyp, mit fanatischem Blick.
Im Oberammergauer Pestspiel ist zu erleben, was bei der Passion nie zu sehen sein wird: Frederik Mayet und Andreas Richter, die zwei Jesus-Darsteller gemeinsam im Zusammenspiel auf der Bühne. Beide zusammen und jeder für sich überzeugten. Und so schaffte das Pest-Stück auch Gewissheit: Christian Stückl hat die richtigen Darsteller in den Hauptrolle besetzt. Ein Vorgeschmack, auf das was kommen wird im Sommer 2010 – für die Zuschauer, und auch für die Schauspieler wie Frederik Mayet.