"Ich muss sämtliche Informationen über die Stimme an die Schüler vermitteln. Ich muss denen Rückmeldung geben und das halt den ganzen Tag. Ich bin zudem auch noch, neben Deutsch und Philosophie-, Sportlehrer, und da stellt sich die Problematik noch mal ganz anders dar, weil ich da einen ganz großen Raum beschallen muss und da eigentlich noch mehr mit der Stimme arbeiten muss. Ich probier weder möglichst stimmlich nach oben zu gehen noch nach unten und hoffe, dass ich da so meine Mittellage gefunden habe. "
Tatsächlich ist eine mittlere Tonlage die beste Wahl, das gilt für Frauen genauso wie für Männer. Zudem empfinden wir sonore Klänge als angenehm.
Claudia Pott ist Juristin und arbeitet in einem großen Versicherungskonzern. Sie setzt auf Ruhe und Optimismus in der Stimme:
""Gerade am Telefon, finde ich es gerade für Kunden sehr wichtig, – jemand ruft an, ist schon emotional wahnsinnig aufgeregt, dass wir ihn versuchen ein bisschen runterzuholen. Ich find jemand, der eine beruhigende Stimme hat oder einfach eine freundliche Stimme, dass der jemanden viel schneller emotional abholen kann. Und ein Chef der eine sehr fordernde Stimme hat ist sicherlich in mancher Hinsicht ungünstig, weil die Mitarbeiter sich dann oft schon direkt angegriffen fühlen."
Stimme und Sprechweise ergänzen sich – sowohl positiv als auch negativ.
Claudia Pott erfährt dies im Berufsalltag immer wieder.
"Ich hab einen Gegenanwalt, der ruft an, sagt etwas es klingt immer aggressiv. Frau soundso jetzt müssen wir mal zu Potte kommen, und dies und das…, dass ich schon direkt denke, was will der wieder und dann denk ich immer: ja Herr soundso, ganz sachte. Er meint das gar nicht so, aber er hat eine solche fordernde Schnelligkeit in seiner Stimme und Aggression, dass man schon selber nicht mehr so ruhig bleiben möchte. Dass man schon direkt unterbrechen möchte, und sagen möchte, ja, ja – alles ist gut, bleiben sie ruhig. Dabei hat er sich selber gar nicht aufgeregt, aber es kam durch die Stimme so rüber."
Selbstkontrolle ist gefragt. - Je nach Tonlage lassen sich durch einen Satz völlig unterschiedliche Wirkungen erzeugen und das wird oft vergessen.
So kann ein Satz völlig unterschiedliche Bedeutungen transportieren – je nach Stimmlage. Ein Beispiel wäre:
"Herr Wolf, das Problem sehe ich ganz anders."
Die Stimme verrät, wie wir uns gerade fühlen. Tempo, Betonung und Lautstärke tragen dazu bei.
Durch lautes Sprechen wird oft versucht, sich in einer Gruppe durchzusetzen oder andere zum Zuhören zu bewegen.
Doch das wirkt nicht nur störend, sondern schafft auch Distanz.
Burkhard Schell ist Sprecherzieher in Köln. Er kennt weitere typische Fehler.
"Um gut verstanden zu werden, um gut zu wirken, ist es wichtig, dass die Sinneinheiten abgeschlossen werden, mit einer Stimmsenkung. Auch hier gibt es viele Beispiele, wo die Stimme am Ende eines Satzes nicht nach unten geht, sondern nach oben geführt wird, dadurch der Eindruck entsteht, dass der Satz nicht zu Ende ist."
"Viele Männer versuchen kompetent oder besonders männlich zu wirken, indem sie ihre Stimme nach unten drücken. Auch das ist nicht immer das Entscheidende."
Die Stimme trainieren heißt vielmehr sich mit seinem Selbstbild und seinem körperlichen Befinden auseinanderzusetzen - denn wer sich wohl fühlt, klingt besser. Entspannungsübungen können zum Beispiel dabei helfen. Wer seine Stimme in schwierigen Situationen unter Kontrolle hat, kann im Job besser Kompetenz und Inhalte vermitteln und richtig verstanden werden. Eine gute, überzeugende Stimme ist vor allem eines: authentisch. Abgesehen von Berufen, in denen sie zum Instrument wird - wie bei Schauspielern oder Sprechern - gilt:
""Eine Veränderung des Stimmklanges wird immer nur dann Erfolg haben, wenn ich sie im Beruf wie auch im Privatleben praktiziere. Kontrolle ja, Verstellen nein. "
Im Anschluss eine Sprechübung von Sprecherzieher B. Schell:
"Setzen Sie sich aufrecht und entspannt hin. Achten Sie dabei auf Kontakt zur Sitzfläche und zum Boden. Strecken Sie den Rücken nach oben. Und nun – wenn Sie wollen – schließen Sie die Augen. Erinnern Sie sich an das letzte hervorragende Mahl, was Sie genossen haben. Lassen Sie den Speichel einschießen. Kauen Sie es noch mal durch. Und geben Sie Ihrem Wohlbefinden stimmlichen Ausdruck. Hmm, hmm, lecker. Das war gut.
Jetzt haben Sie die optimale Stimmtonhöhe, den Brustton der Überzeugung gefunden."
Tatsächlich ist eine mittlere Tonlage die beste Wahl, das gilt für Frauen genauso wie für Männer. Zudem empfinden wir sonore Klänge als angenehm.
Claudia Pott ist Juristin und arbeitet in einem großen Versicherungskonzern. Sie setzt auf Ruhe und Optimismus in der Stimme:
""Gerade am Telefon, finde ich es gerade für Kunden sehr wichtig, – jemand ruft an, ist schon emotional wahnsinnig aufgeregt, dass wir ihn versuchen ein bisschen runterzuholen. Ich find jemand, der eine beruhigende Stimme hat oder einfach eine freundliche Stimme, dass der jemanden viel schneller emotional abholen kann. Und ein Chef der eine sehr fordernde Stimme hat ist sicherlich in mancher Hinsicht ungünstig, weil die Mitarbeiter sich dann oft schon direkt angegriffen fühlen."
Stimme und Sprechweise ergänzen sich – sowohl positiv als auch negativ.
Claudia Pott erfährt dies im Berufsalltag immer wieder.
"Ich hab einen Gegenanwalt, der ruft an, sagt etwas es klingt immer aggressiv. Frau soundso jetzt müssen wir mal zu Potte kommen, und dies und das…, dass ich schon direkt denke, was will der wieder und dann denk ich immer: ja Herr soundso, ganz sachte. Er meint das gar nicht so, aber er hat eine solche fordernde Schnelligkeit in seiner Stimme und Aggression, dass man schon selber nicht mehr so ruhig bleiben möchte. Dass man schon direkt unterbrechen möchte, und sagen möchte, ja, ja – alles ist gut, bleiben sie ruhig. Dabei hat er sich selber gar nicht aufgeregt, aber es kam durch die Stimme so rüber."
Selbstkontrolle ist gefragt. - Je nach Tonlage lassen sich durch einen Satz völlig unterschiedliche Wirkungen erzeugen und das wird oft vergessen.
So kann ein Satz völlig unterschiedliche Bedeutungen transportieren – je nach Stimmlage. Ein Beispiel wäre:
"Herr Wolf, das Problem sehe ich ganz anders."
Die Stimme verrät, wie wir uns gerade fühlen. Tempo, Betonung und Lautstärke tragen dazu bei.
Durch lautes Sprechen wird oft versucht, sich in einer Gruppe durchzusetzen oder andere zum Zuhören zu bewegen.
Doch das wirkt nicht nur störend, sondern schafft auch Distanz.
Burkhard Schell ist Sprecherzieher in Köln. Er kennt weitere typische Fehler.
"Um gut verstanden zu werden, um gut zu wirken, ist es wichtig, dass die Sinneinheiten abgeschlossen werden, mit einer Stimmsenkung. Auch hier gibt es viele Beispiele, wo die Stimme am Ende eines Satzes nicht nach unten geht, sondern nach oben geführt wird, dadurch der Eindruck entsteht, dass der Satz nicht zu Ende ist."
"Viele Männer versuchen kompetent oder besonders männlich zu wirken, indem sie ihre Stimme nach unten drücken. Auch das ist nicht immer das Entscheidende."
Die Stimme trainieren heißt vielmehr sich mit seinem Selbstbild und seinem körperlichen Befinden auseinanderzusetzen - denn wer sich wohl fühlt, klingt besser. Entspannungsübungen können zum Beispiel dabei helfen. Wer seine Stimme in schwierigen Situationen unter Kontrolle hat, kann im Job besser Kompetenz und Inhalte vermitteln und richtig verstanden werden. Eine gute, überzeugende Stimme ist vor allem eines: authentisch. Abgesehen von Berufen, in denen sie zum Instrument wird - wie bei Schauspielern oder Sprechern - gilt:
""Eine Veränderung des Stimmklanges wird immer nur dann Erfolg haben, wenn ich sie im Beruf wie auch im Privatleben praktiziere. Kontrolle ja, Verstellen nein. "
Im Anschluss eine Sprechübung von Sprecherzieher B. Schell:
"Setzen Sie sich aufrecht und entspannt hin. Achten Sie dabei auf Kontakt zur Sitzfläche und zum Boden. Strecken Sie den Rücken nach oben. Und nun – wenn Sie wollen – schließen Sie die Augen. Erinnern Sie sich an das letzte hervorragende Mahl, was Sie genossen haben. Lassen Sie den Speichel einschießen. Kauen Sie es noch mal durch. Und geben Sie Ihrem Wohlbefinden stimmlichen Ausdruck. Hmm, hmm, lecker. Das war gut.
Jetzt haben Sie die optimale Stimmtonhöhe, den Brustton der Überzeugung gefunden."