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Der Trip in die Ferne

    Der Studienaufenthalt im Ausland will finanziert sein. Wer kein Stipendienprogramm auftun kann und auch keine gut betuchten Eltern im Hintergrund hat, der kann das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: ein Praktikum im Ausland. Für viele Fachhochschul-Studierende wird ein Auslandssemester ohnehin in der Prüfungsordnung verlangt. Besonders beliebt sind die USA, Westeuropa und Asien.

    Eher selten zieht es Studenten nach Lateinamerika. Dort aber sind ganz andere Eigenschaften gefordert als in Deutschland. Die Fähigkeit zur Improvisation ist besonders gefragt, denn wenig ist exakt vorgegeben. Verabredungen nach deutscher Manier zu einer bestimmten Uhrzeit sind unüblich. Vage Angaben sind typisch für das Zeitmanagement auf argentinisch: a la tardecita bedeutet so viel wie zwischen spätem Nachmittag und frühem Abend. Und dennoch, der Arbeitsalltag in Argentinien ist alles andere als gemütlich. Ganze 15 Tage Urlaub bekommt ein Angestellter pro Jahr. Außerdem hat fast jeder ein Handy und ist dadurch rund um die Uhr verfügbar. Die wachsende Arbeitslosigkeit und der eiserne Sparkurs der Regierung lassen die soziale Kluft immer größer werden. Zum Teil sind die Lebenshaltungskosten höher als in Deutschland. Als Praktikant in der zentralargentinischen Stadt Rafaela gehört Wirtschaftswissenschaftler Stefan Geist zu den Bessergestellten: mit den 300 Dollar für sein Praktikum konnte er Miete und Unterhalt bezahlen. Ein Student in Deutschland wäre mit den umgerechnet 600 Mark trotz geringerer Lebenshaltungskosten nicht sehr weit gekommen.

    Related Links

    Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer

    Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Buenos Aires

    Informationen zum Studium in Argentinien bekommt man auch beim Deutschen Akademischen Austauschdienst