Die wirtschaftlichen Ergebnisse sind sehr erfreulich. Wir haben in diesem Jahr 262,2 Mio Euro an den Bundeshaushalt abgeführt. Das ist noch mal gut 10 Mio Euro mehr als im vergangenen Jahr. Und Sie wissen, dass wir im vergangenen Jahr bereits das beste Ergebnis in der Geschichte der BVVG erzielt haben. Das heißt, wir konnten das in diesem Jahr noch einmal toppen.
Und dies deshalb, weil es gelungen ist, die Erlöse aus dem Verkauf, aber auch aus der Verpachtung von Flächen gleichbleibend hoch zu halten und die laufenden Kosten für Bewirtschaftung und Verwaltung kontinuierlich zu senken. Die BVVG ist in diesem Jahr besonders stolz auf ihr Ergebnis, weil es erreicht wurde, obwohl die Bedingungen nicht ideal waren. So sind inzwischen viele der potentiellen Käufer von Äckern, Wiesen, Wäldern und Seen gleichzeitig deren Pächter. Diese sehen sich in wirtschaftlich unsicherer Lage oftmals gezwungen, den Kauf des Landes auf kommende Jahre zu verschieben, zumal sie es ja auch als Pächter nutzen können:
Es kommt aber auch hinzu, dass die wirtschaftlichen Ergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten beiden Jahren gelitten haben unter den atypischen Witterungsbedingungen. Die Flut im vorvergangenen Jahr, die Dürre im vergangenen Jahr haben mit dazu beigetragen, dass die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Unternehmen schlechter waren, als in den Jahren davor. Und da solche Käufe von Flächen finanziert werden müssen aus Gewinnen, ist naheliegend, dass man auch mangels Masse im vergangenen Jahr nicht in dem Umfang landwirtschaftliche Flächen gekauft hat, wie wir uns das erhofft und auch geplant hatten.
Die Geschäftsführer der BVVG sind zufrieden mit einer neuen Regelung des Bundes, der so genannten Flexibilisierung der Flächenprivatisierung: Sie werden so in die Lage versetzt, langfristige Pachtverträge nicht mehr zu verlängern. Das macht das Land für Käufer attraktiver und wird das Geschäft, damit rechnet die BVVG jedenfalls, in Zukunft beleben. Und doch gibt es auch neue Hindernisse, die Investoren die Entscheidung erheblich erschweren, wenn nicht unmöglich machen, Wilhelm Müller, Geschäftsführer der BVVG:
Ein Faktor spielt bei den Käufen merkwürdigerweise auch eine stärkere, begrenzende Rolle, als wir das in den Vorjahren gewohnt waren, das ist nämlich die Lust und Laune der Banken, derartige Landkäufe zu finanzieren. Da gibt es eine deutlich spürbare Zurückhaltung, die wir aber nun auch nicht beeinflussen können.
Ein weiterer Grund, der dazu geführt hat, dass die BVVG ihre Ziele nicht ganz erreicht hat, ist der, dass sich die Käufer zunehmend auf die verbleibenden Filetstücke im Portefeuille der Gesellschaft konzentrieren. Flächen mit schlechterer Qualität werden zunehmend unverkäuflich, immer mehr Ladenhüter sammeln sich an. Gleichzeitig werden die Schnäppchen, die hochwertigen Flurstücke, rarer. Besonders ist dies bei den Fort-Verkäufen zu spüren. Große, zusammenhängende Waldflächen sind selten geworden:
Wir haben bisher unser Hauptaugenmerk auf die großen Lose gerichtet, jenseits 100 ha, wir werden’s in Zukunft, insbesondere ab dem Jahr 2005 fast ausschließlich noch mit Losen zu tun haben unter 30 ha, und das ist sehr viel Kleinvieh, was hier behandelt werden muss, das macht natürlich auch Mist, aber eben nicht so viel pro Fall und hier steht dann natürlich der Aufwand in einem anderen Verhältnis zu dem Umsatz, der erzielt werden kann, als das bisher im Forstbereich der Fall ist.
Verzögerungen gab es auch bei der unentgeltlichen Übertragung von Naturschutzflächen an Länder, Verbände und Stiftungen. Im Freistaat Sachsen konnte die Übergabe zwar abgeschlossen werden, ansonsten verläuft sie aber zäh.