
Den Führungsstil von Managern in Frankreich und in Deutschland hat das Barometer des Umfrage-Instituts Yougov unter die Lupe genommen. Dafür wurden pro Land je 1.000 Angestellte befragt. Ein Ergebnis: Wenn sie Entscheidungen fällen, setzen deutsche Manager eher auf ein 'Wir-Gefühl', französische Führungskräfte hingegen auf ein 'Ich-Gefühl', resümiert Hugues Le Romancer vom Strategie-Unternehmen Evidence.
"41 Prozent der deutschen Angestellten gaben an, ihr Manager würde bei anstehenden Entscheidungen erst sein Team konsultieren. Deutsche Manager gelten bei ihren Untergebenen als Champions im Bereich Teamgeist. Während französische Führungskräfte zumeist darauf setzen, alleine zu entscheiden."
"41 Prozent der deutschen Angestellten gaben an, ihr Manager würde bei anstehenden Entscheidungen erst sein Team konsultieren. Deutsche Manager gelten bei ihren Untergebenen als Champions im Bereich Teamgeist. Während französische Führungskräfte zumeist darauf setzen, alleine zu entscheiden."
Teamgeist macht den besseren Manager
Auf der Strichliste eines deutschen Managers steht, grob skizziert: Erstens: Kompromiss finden. Zweitens: Koordinieren. Drittens: Animieren. Das Vorgehen in Frankreich ist ein anderes. Erstens: entscheiden. Zweitens: Team anpassen. Drittens: Team motivieren. Wobei, sagt Le Romancer: "Die Angestellten in beiden Ländern sind derselben Ansicht: Ein Manager, der sich mit seinem Team berät, wird eher zu seiner Verantwortung stehen, sollte eine Entscheidung zu Problemen führen. Und er trifft auch mutigere Entscheidungen."
Auch bei der Frage nach den Qualitäten ihrer Vorgesetzten hegen deutsche und französische Angestellte unterschiedliche Erwartungen.
"In Deutschland ist zuallererst Leadership erwünscht. Das gaben bei der Erhebung immerhin 46 Prozent der Befragten an. In Frankreich findet Leadership weitaus weniger Zustimmung. Die französischen Angestellten wünschen sich vielmehr eine Führungskraft mit offenem Ohr. Da geht es mehr um Gefühle, darum, dass jemand sie begleitet, ihnen ermunternd auf die Schulter klopft, Rückversicherung gibt."
Auch bei der Frage nach den Qualitäten ihrer Vorgesetzten hegen deutsche und französische Angestellte unterschiedliche Erwartungen.
"In Deutschland ist zuallererst Leadership erwünscht. Das gaben bei der Erhebung immerhin 46 Prozent der Befragten an. In Frankreich findet Leadership weitaus weniger Zustimmung. Die französischen Angestellten wünschen sich vielmehr eine Führungskraft mit offenem Ohr. Da geht es mehr um Gefühle, darum, dass jemand sie begleitet, ihnen ermunternd auf die Schulter klopft, Rückversicherung gibt."
Kooperation versus Hierarchie
In Auftrag gegeben wurde das Barometer von MPI Executive, einer Pariser Agentur, die sogenannte 'Manager auf Zeit' in die ganze Welt vermittelt. Agenturgründer Stéphane Mellinger war selbst lange Jahre als Manager im Ausland tätig, unter anderem in Deutschland. Die Resultate der deutsch-französischen Erhebung zum Thema Manager decken sich, so Mellinger, mit seinen eigenen Erfahrungen.
"Der Schlüssel bei der deutschen Betriebsführung ist Kooperation, häufig eine doppelte Geschäftsführung mit dem Betriebsrat, Stichwort Mitbestimmung. Das französische System ist pyramidenförmig, stark hierarchisiert. Das stammt aus der Schulzeit, da wurde uns beigebracht, man müsse immer der Beste und der Stärkste sein. Im Job geht es im selben Stil so weiter."
Auch Mellingers Kollege Rémy Schmitt hat mehrfach in deutschen Unternehmen gearbeitet. Was er in Deutschland lobenswert findet, ist: l'Efficacité – die Effizienz. "In deutschen Werkstätten unterstehen teils 60, 70 Arbeiter einem einzigen Vorarbeiter. In Frankreich sind es vier, fünf Vorarbeiter, die sich gegenseitig auf die Füße treten."
Für deutsche Managern, die in einem französischen Unternehmen antreten wollen, hat Stéphane Mellinger einen guten Rat: "Was französische Angestellte erwarten, ist: geliebt zu werden. Man muss sie verwöhnen, sie ermutigen. Bei uns braucht es eine Nähe, die für deutsche Verhältnisse sehr ungewohnt ist. Also: Kultivieren Sie ihr Gefühl für Zuneigung!"
Auch Mellingers Kollege Rémy Schmitt hat mehrfach in deutschen Unternehmen gearbeitet. Was er in Deutschland lobenswert findet, ist: l'Efficacité – die Effizienz. "In deutschen Werkstätten unterstehen teils 60, 70 Arbeiter einem einzigen Vorarbeiter. In Frankreich sind es vier, fünf Vorarbeiter, die sich gegenseitig auf die Füße treten."
Für deutsche Managern, die in einem französischen Unternehmen antreten wollen, hat Stéphane Mellinger einen guten Rat: "Was französische Angestellte erwarten, ist: geliebt zu werden. Man muss sie verwöhnen, sie ermutigen. Bei uns braucht es eine Nähe, die für deutsche Verhältnisse sehr ungewohnt ist. Also: Kultivieren Sie ihr Gefühl für Zuneigung!"