Was es Neues, was es Fremdes im deutschen Wortschatz gibt, diskutierten Sprachwissenschaftler des Instituts für Deutsche Sprache auf ihrer 36. Jahrestagung vom 14. bis 16. März in Mannheim. Vor allen Dingen Anglizismen prägen heute den Sprachwandel: Intrigen am Arbeitsplatz heißen Mobbing, Gesundheit wird zur Wellness, Verpflegung zu Catering. Professor Dieter Herberg vom Mannheimer Institut für Deutsche Sprache: "Im Bereich Computer sind Anglizismen besonders verbreitet. Der englische Ausdruck wird übernommen, und zwar nicht nur ins Deutsche, sondern auch in andere Sprachen. Wörter wie 'Online' sind schon Internationalismen." Die meisten dieser Begriffe verbleiben allerdings im passiven Sprachgebrauch. "Man begegnet ihnen nur beim Zeitungslesen oder Fernsehen, aber niemand sagt tatsächlich 'Shareholder Value' oder 'Outsourcing', obwohl man es jeden Tag im Leitartikel lesen kann." Eine Modeerscheinung seien solche Fremdworte allerdings nicht, so Herberg: " Es gibt immer eine Leitkultur, die sprachspendend wirkt. Seit etwa 100 Jahren dominiert der englisch-amerikanische Einfluss, während es im 19. Jahrhundert der französische war."
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Institut für Deutsche Sprache Postfach 10 16 21 68016 Mannheim
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