
Das Tor für Deutschland erzielte vor fast 40.000 Stadionzuschauern Alexandra Popp (42.). Die Koreanerinnen waren durch Cho So-hyun in Führung gegangen (6.).
Deutschland hätte für das Erreichen der nächsten Runde einen Sieg benötigt. Den Einzug ins Achtelfinale schaffte stattdessen WM-Neuling Marokko mit einem 1:0 gegen das bereits qualifizierte Kolumbien. Gegen Marokko hatte das deutsche Team das Auftaktspiel noch mit 6:0 gewonnen. Im zweiten Gruppenspiel unterlag die Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen Kolumbien mit 1:2.
Es ist das erste Vorrunden-Aus einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft. Vor vier Jahren in Frankreich scheiterte Deutschland im Viertelfinale an Schweden. 2003 und 2007 holten die DFB-Teams den Titel, was auch dieses Mal das ausgelobte Ziel gewesen war.
Voss-Tecklenburg stellt sich vor Mannschaft
Voss-Tecklenburg übernahm nach dem Ausscheiden die Verantwortung. "Dem müssen wir uns stellen, in erster Linie mit meiner Person", sagte sie. Schnelle Konsequenzen zog Voss-Tecklenburg, die im April ihren Vertrag bis 2025 verlängert hatte, jedoch nicht. Im Spiel sei zum Teil eine große Verunsicherung zu spüren gewesen. "Am Ende muss man sagen, hat unsere Leistung nicht ausgereicht. Es ist im Endeffekt zu wenig gewesen", sagte sie nach Abpfiff.
DFB-Kapitänin Popp sagte, sie könne noch gar nicht begreifen und verstehen. "Klar hat man gesehen, dass es grundsätzlich holprig war, das war nicht unser Anspruch. Auch nicht das, was heute passiert ist", sagte die Angreiferin.
DFB-Präsident Neuendorf kündigte an, das Vorrunden-Aus gemeinsam mit Voss-Tecklenburg zu analysieren. Gemeinsam werde man diese Enttäuschung aufarbeiten, wurde Neuendorf in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zitiert. Zur Zukunft der Bundestrainerin äußerte er sich nicht konkret. Zur Erreichung langfristiger Ziele gehörten Rückschläge dazu, sagte Neuendorf. Das Achtelfinaleinzug sei fest eingeplant gewesen.
Aufmunterung von Bundesministerinnen
Bundesinnenministerin Faeser twitterte nach Spielschluss ein zerbrochenes Herz. Auch Bundesaußenministerin Baerbock versuchte die DFB-Frauen aufzumuntern. "Was für ein Drama! Manchmal steckt einfach der Wurm drin. Kopf hoch", schrieb sie auf Twitter. Bildungsministerin Stark-Watzinger meinte: "Wie schade! Das war wirklich ein knappes Ding. Den Sieg hätte ich unseren DFB-Frauen wirklich gegönnt. Kopf hoch, wir sind trotzdem stolz auf Euch!" Bundeskanzler Scholz schrieb, die nächste Chance werde kommen. "Danke für Euren Einsatz."
Diese Nachricht wurde am 03.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.