Archiv

Deutsche Fussball-Liga
Neue Maßnahmen sollen Sicherheit in Stadien verbessern

Vor einem Jahr formierten sich Fußballfans zu der Protestbewegung "12:12" gegen das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga. Auf einer Pressekonferenz stellte die DFL nun neue Vorkehrungen für die Sicherheit im Stadion vor.

Von Moritz Küpper |
    96 Prozent der Stadionbesucher, so eine Studie der Deutschen Fußball-Liga, fühlten sich bei einem Bundesligaspiel sicher. Bei Nicht-Stadion-Besuchern stimmten dieser Aussage dagegen nur 68 Prozent zu. Denn allen Anstrengungen zum Trotz dominieren in der Öffentlichkeit noch immer die Bilder von Ausschreitungen wie bei den Derbys zwischen Schalke und Dortmund oder Hannover gegen Braunschweig, weiß auch DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig:
    "Ich war selber auch in Hannover bei dem Spiel gegen Braunschweig: Das ist nicht mehr akzeptabel, wenn hier mit Leuchtraken oder mit Böllern in Richtung Polizei agiert wird."
    Eine verbesserte Kameratechnik soll nun bei der Überführung von Krawalltätern helfen, zudem hat die Liga ihren finanziellen Einsatz für Fanprojekte drastisch erhöht, will zudem eine Ausschreibung auf den Weg bringen, um Sicherheitsvorkehrungen in den Stadien zu zertifizieren und – ein Jahr nach den wirkungsvollen Protesten – sich auch selbst durch neue Reporting-Standards ein Bild machen. Künftig sollen auch die Fanbeauftragten der Gästefans einen Bericht nach Frankfurt schicken:
    "Das heißt, dass wir auch unterschiedliche Blickwinkel des gleichen Ereignisses zulassen, um auch Sachverhalte besser bewerten und beurteilen zu können. Auch das ist wichtig, weil sonst hat jeder seine eigene Wahrheit und Wahrnehmung."
    Forderungen aus der Politik nach Übernahme der Polizeikosten sowie die Verteilung von Karten an Gästefans erst nach persönlicher Identifizierung am Spielort, wies Rettig zurück – und forderte den Gesetzgeber dagegen im Deutschlandfunk auf, über ein Vermummungsverbot für Fußballfans nachzudenken:
    "Ich finde es schon mal ein richtiges Zeichen, wenn hier auch die Vermummung grundsätzlich verboten wird. Auch das sind die richtigen Signale. Denn es hat ja auch nichts mehr mit Fankultur, wenn sich jemand Masken aufsetzt, um am Ende letztlich unerkannt zu bleiben, um eine Straftat zu begehen."