Eberhard Kolbe in einer Arztpraxis in March, in der Nähe von Cambridge. Der Hausarzt aus Kassel vertritt hier für mehrere Monate einen englischen Kollegen. Kolbe hat im vergangenen Jahr seine eigene Praxis in Deutschland aufgegeben. Nach dem Ausstieg aus der Praxis wollte er zunächst weiter in Deutschland arbeiten.
Mein Plan für dieses Jahr war, Vertretungen zu machen und so ärztlich tätig zu sein. Und da hat sich ergeben, erstens gibt's mehr Nachfrage in England, weil wenig Ärzte da sind und zweitens ist es so, dass die Bezahlung deutlich besser ist.
So wie Eberhard Kolbe zieht es seit einiger Zeit Dutzende von deutschen Ärzten nach Großbritannien. Manche bleiben monatelang, andere kommen nur für ein paar Tage. Tilmann Bay aus Bremen zum Beispiel, er arbeitet jedes zweite Wochenende in England. Jetzt gerade hat er die Wochenend-Vertretung bei einem englischen Hausarzt hinter sich.
Ich kann hier an einem Wochenende so viel verdienen wie in einer ganzen Woche in Deutschland. Man muss natürlich Stunden machen. Man muss arbeiten, geschenkt kriegt man nichts. Also, an einem guten Wochenende machen wir zwischen 35 und 40 Stunden Dienst. Das heißt man ist hier zum Arbeiten und zum Schlafen, mehr nicht.
Dass deutsche Ärzte in England so schnell und einfach Arbeit finden, liegt am britischen Gesundheitssystem. Die meisten englischen Hausärzte sind Angestellte der staatlichen Krankenkasse. Dort verdienen sie zwar doppelt so viel wie ihre Kollegen in Deutschland, aber sie müssen weder an Feiertagen arbeiten, noch Überstunden machen. In vielen Regionen kommt es daher immer wieder zu einem Ärztemangel. Patienten in England sind es deshalb gewohnt zu warten, und sie gehen mit einer anderen Einstellung zum Arzt, sagt Eberhard Kolbe.
Die Menschen, dadurch dass sie zwei bis drei Wochen auf einen Hausarzt-Termin warten, kann man sich vorstellen, dass die Resonanz anders ist - die sind erst mal froh dass sie kommen dürfen. Während ich in Deutschland jemanden in zwei Tagen bei einem Hautarzt unterbringen kann, für die Behandlung einer Warze, brauche ich dazu hier drei Monate. Das heißt die Psychologie ist anders bei dieser Geschichte.
Ansonsten, sagt Kolbe, sei es sehr leicht sich in England einzuarbeiten und auch seine Arzthelferin kann nur gutes über den Doktor aus Germany berichten.
Am Anfang hatte ich ein bisschen Bedenken, weil ich dachte, der spricht vielleicht nicht richtig englisch, oder die machen das doch sicher alles ganz anders in Deutschland, aber alle Patienten kommen ganz begeistert aus der Sprechstunde zurück, er bringt uns zum Lachen und seitdem er da ist, haben wir hier eine prima Stimmung.
Inzwischen gibt es in Großbritannien mehrere Agenturen, die Ärzte aus Deutschland an britische Praxen vermitteln. Eins dieser Büros ist MedWorld UK in Southend. Die Firma bietet Ärzten unter anderem Hilfe bei der Zulassung in Großbritannien an, und stellt sogar eine Unterkunft zur Verfügung. Die Nachfrage nach solchen Vertretungsjobs in Großbritannien steige seit einigen Monaten stark an, sagt der Geschäftsführer von MedWorld UK, der deutsche Arzt Ulrich Krapf.
Zum einen sind die deutschen Ärzte unglaublich unzufrieden mit dem deutschen System, der Druck ist enorm groß geworden dieses Jahr mit der Praxisgebühr, die Umsätze sind um 10 Prozent zurückgegangen in Deutschland. Außerdem müssen viele kleine Praxen schließen, ich habe viele Ärzte kennen gelernt in den letzten Monaten, die ihre Praxen zumachen oder schon zugemacht haben. Und die suchen eine neue Perspektive.
Nicht möglich wären diese Auslandseinsätze übrigens ohne das Aufkommen der so genannten Billigflieger. Ulrich Krapf sagt, die Stipp-Visite nach England lohne sich für viele Ärzte nur deshalb, weil die Flugtickets inzwischen so billig sind.
Mein Plan für dieses Jahr war, Vertretungen zu machen und so ärztlich tätig zu sein. Und da hat sich ergeben, erstens gibt's mehr Nachfrage in England, weil wenig Ärzte da sind und zweitens ist es so, dass die Bezahlung deutlich besser ist.
So wie Eberhard Kolbe zieht es seit einiger Zeit Dutzende von deutschen Ärzten nach Großbritannien. Manche bleiben monatelang, andere kommen nur für ein paar Tage. Tilmann Bay aus Bremen zum Beispiel, er arbeitet jedes zweite Wochenende in England. Jetzt gerade hat er die Wochenend-Vertretung bei einem englischen Hausarzt hinter sich.
Ich kann hier an einem Wochenende so viel verdienen wie in einer ganzen Woche in Deutschland. Man muss natürlich Stunden machen. Man muss arbeiten, geschenkt kriegt man nichts. Also, an einem guten Wochenende machen wir zwischen 35 und 40 Stunden Dienst. Das heißt man ist hier zum Arbeiten und zum Schlafen, mehr nicht.
Dass deutsche Ärzte in England so schnell und einfach Arbeit finden, liegt am britischen Gesundheitssystem. Die meisten englischen Hausärzte sind Angestellte der staatlichen Krankenkasse. Dort verdienen sie zwar doppelt so viel wie ihre Kollegen in Deutschland, aber sie müssen weder an Feiertagen arbeiten, noch Überstunden machen. In vielen Regionen kommt es daher immer wieder zu einem Ärztemangel. Patienten in England sind es deshalb gewohnt zu warten, und sie gehen mit einer anderen Einstellung zum Arzt, sagt Eberhard Kolbe.
Die Menschen, dadurch dass sie zwei bis drei Wochen auf einen Hausarzt-Termin warten, kann man sich vorstellen, dass die Resonanz anders ist - die sind erst mal froh dass sie kommen dürfen. Während ich in Deutschland jemanden in zwei Tagen bei einem Hautarzt unterbringen kann, für die Behandlung einer Warze, brauche ich dazu hier drei Monate. Das heißt die Psychologie ist anders bei dieser Geschichte.
Ansonsten, sagt Kolbe, sei es sehr leicht sich in England einzuarbeiten und auch seine Arzthelferin kann nur gutes über den Doktor aus Germany berichten.
Am Anfang hatte ich ein bisschen Bedenken, weil ich dachte, der spricht vielleicht nicht richtig englisch, oder die machen das doch sicher alles ganz anders in Deutschland, aber alle Patienten kommen ganz begeistert aus der Sprechstunde zurück, er bringt uns zum Lachen und seitdem er da ist, haben wir hier eine prima Stimmung.
Inzwischen gibt es in Großbritannien mehrere Agenturen, die Ärzte aus Deutschland an britische Praxen vermitteln. Eins dieser Büros ist MedWorld UK in Southend. Die Firma bietet Ärzten unter anderem Hilfe bei der Zulassung in Großbritannien an, und stellt sogar eine Unterkunft zur Verfügung. Die Nachfrage nach solchen Vertretungsjobs in Großbritannien steige seit einigen Monaten stark an, sagt der Geschäftsführer von MedWorld UK, der deutsche Arzt Ulrich Krapf.
Zum einen sind die deutschen Ärzte unglaublich unzufrieden mit dem deutschen System, der Druck ist enorm groß geworden dieses Jahr mit der Praxisgebühr, die Umsätze sind um 10 Prozent zurückgegangen in Deutschland. Außerdem müssen viele kleine Praxen schließen, ich habe viele Ärzte kennen gelernt in den letzten Monaten, die ihre Praxen zumachen oder schon zugemacht haben. Und die suchen eine neue Perspektive.
Nicht möglich wären diese Auslandseinsätze übrigens ohne das Aufkommen der so genannten Billigflieger. Ulrich Krapf sagt, die Stipp-Visite nach England lohne sich für viele Ärzte nur deshalb, weil die Flugtickets inzwischen so billig sind.