Die Technischen Universitäten Aachen, Berlin, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Hamburg-Harburg, Kaiserslautern und Stuttgart schnitten in der Analyse zur Internationalität recht gut ab. Gerade das Studium der Ingenieurswissenschaften ist bei ausländischen Studierenden beliebt. Aber auch die deutsche Informatik erscheint vielen attraktiv. Der Ausländeranteil in Stuttgart liegt in diesem Fachbereich zum Beispiel bei 34 Prozent und in Kaiserslautern bei 32 Prozent. Dass die deutschen Universitäten trotzdem als rückständig gelten, sieht Burkhard Rauhut, Rektor der Technischen Hochschule in Aachen, in der falschen Wahrnehmung begründet: "Sie können irgendwo hinkommen, da sagt ihnen jeder: Mercedes ist das beste Auto. Wenn sie dann fragen, wo die Ingenieure ausgebildet werden, bringen kaum einer das Produkt mit den Erzeugern in Verbindung." Dass weniger ausländische Studenten nach Deutschland kommen als nach England oder Amerika, hat aber auch andere Ursachen. Es fehlt den Universitäten an Ausstattung. So haben die Darmstädter zum Beispiel nur ein Viertel der Gelder, die einer vergleichbare Hochschule in Zürich zur Verfügung stehen. International kompatible Bachelor- und Masterabschlüsse wurden erst vor wenigen Jahren eingeführt. Und die deutsche Sprache ist für viele Studierende aus aller Welt eine zusätzliche Hürde. Doch Burkhard Rauhut ist zuversichtliche: "Wenn die anderen schon 50 Meter gelaufen sind und wir gerade anfangen, dann ist es klar, dass wir noch nicht da sind, wo die anderen sein können."
Archiv
Deutsche Hochschulen sind besser als ihr Ruf
Oft scheinen die deutschen Universitäten noch ein wenig altmodisch: An den Computerplätzen bilden sich lange Schlangen. Englisch zu unterrichten, können sich nur wenige Professoren vorstellen. Und als Abschluss streben viele Studierende den international kaum vergleichbaren Titel des Magisters an. Doch es gibt auch Reformansätze: So wurden zum Beispiel Bachelor- und Masterstudiengänge eingeführt und internationale Programme zum Wissenschaftleraustausch gefördert. Die Entwicklungen sind jetzt an mehreren Technischen Universitäten in einem Benchmarking, einer Wettbewerbsanalyse, geprüft worden. Das Ergebnis: Deutsche Hochschulen sind besser als ihr Ruf.