Ein Messestand voll mit Einmachgläsern: Gemüse, Salat, vor allem aber Pilze befinden sich darin. Und der Rumäniendeutsche Mircea Josef Freisz erzählt, was das Besondere daran ist:
"Vieles, was Sie hier sehen, die Karotten, die Pilze, die Zwiebeln - alles ist Bio."
Mircea Josef Freisz ist einer jener 50 Aussteller, die am Wochenende auf der Messe "Expo Bio Prio" im westrumänischen Temesvar mitgemacht haben - eine der ersten Messen für Bioprodukte in der Region überhaupt. Was seine Produkte zu Bioprodukten macht, weiss Mircea Josef Freisz genaz genau.
"Bio muss sein...auch die Erde, der Kompost. Und die Erde, in der die Dinge wachsen, muss ebenfalls sieben Jahre 'Bio' sein, ohne Chemie."
Damit will der Biobauer aus der rumänischen Kleinstadt Bocsa sagen: Seine Produkte wachsen in Böden heran, die nach seinen Aussagen seit mindestens sieben Jahren nicht mehr mit Kunstdünger behandelt worden sind. Seine Produkte hat er von den rumänischen Behörden in Bukarest überprüfen und zertifizieren lassen. Einen ähnlichen Weg ist auch der Imker Mircea Tara aus dem nordostrumänischen Baia Mara gegangen. Er bietet auf der Messe Bio-Honig zum Verkauf an.
"Wir achten peinlichst genau darauf, dass unsere Bienen nicht mit Antibiotika oder anderen Medikamenten in Kontakt kommen. Also wir platzieren unsere Bienenvölker nur dort, wo wir sicher sein können, dass keine entsprechenden Stoffe ausgebracht werden - also in sehr sauberen Gegenden, wo beispielsweise keinerlei Herbizide gespritzt werden. Und bei uns wird der Honig nicht erwärmt. So wie wir ihn gewinnen, bieten wir ihn unseren Kunden an."
Mircea Tara glaubt, dass dieses Konzept aufgeht. Er geht von einer steigenden Nachfrage nach seinem Biohonig aus.
Zwischen zehn und zwölf Prozent wächst die Nachfrage nach seinem Biohonig pro Jahr, den Mircea Tara derzeit noch ausschließlich für den rumänischen Markt produziert. Damit profitiert er von einem Trend, der in Rumänien ganz generell erkennbar ist: Der Appetit auf Bioprodukte steigt von Jahr zu Jahr. Alin Chisua, Biogroßhändler aus dem rumänischen Arad.
"Der Markt für Bioprodukte ist im Moment noch sehr überschaubar hier bei uns in Rumänien, wir sind da eigentlich erst am Anfang. Aber wir können auch sagen: Der Markt wächst stetig. Ich denke, in fünf bis zehn Jahren werden wir den Marktanteil der Bioprodukte auf ein Niveau bringen, wie wir es auch in westeuropäischen Ländern wie Deutschland sehen."
Derzeit sind aber gerade mal ein Prozent aller Lebensmittel, die in Rumänien verkauft werden, Bioprodukte. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Anteil bei etwa 20 Prozent. Und nur rund zehn Prozent der Bioprodukte, die in Rumänien auf den Tisch kommen, werden auch im Land hergestellt, der Rest, also 90 Prozent, dagegen von außen importiert. Dabei zeigt sich allerdings ein strukturelles Problem:
"Leider ist es so, dass in Rumänien zwar zunehmend landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Biokriterien angebaut werden. Dann bringt man diese Produkte außer Landes. Und dort werden sie dann entsprechend weiterverarbeitet. Also bislang schaffen wir es noch nicht, auch die Weiterverarbeitung bei uns im Land zu organisieren. Es gibt bislang, speziell für Bioprodukte, noch keine Produktionsinfrastruktur."
Hier sieht Bio-Großhändler Alin Chisiu aus Arad noch große Wachstumschancen. Mit gerade mal 50 Ausstellern ist die Messe "Expo Bio Primo" in Temesvar ohnehin ein zartes Pflänzchen, das, wenn es nach den Organisatoren und den Ausstellern geht, noch große Wachstumspotenziale in sich birgt. Ein Rundgang belegt ohnehin: Viele Besucher beäugen die ausgestellten Produkte durchaus skeptisch, manchmal auch zurecht. Neben Produkten wie Biohonig, Biogemüse, Bioseife und ökologischen Kosmetika stoßen sie dann auch auf geheimnisvolle Gesundheitssteine und Gesundheitswässerchen, die eigentlich eher mit Esoterik denn mit ernsthafter Bioproduktion zu tun haben. Und so mancher fragt sich: Ist denn wirklich Bio drin, wo Bio draufsteht?
So ein bisschen habe sie schon ihre Zweifel, sagt Marianna, die sich selbst als "Casnica" bezeichnet; das ist das rumänische Wort für 'Hausfrau.' Biogroßhändler Alin Chisiu weist in diesem Zusammenhang aber darauf hin, dass es auch in Rumänien für die entsprechenden Produkte glaubwürdige Zertifikate gibt.
"Unsere Produkte sind allesamt zertifiziert. Klar, es ist ganz leicht, einfach 'Bio' draufzuschreiben. Deshalb empfehlen wir den Verbrauchern, auf das entsprechende Zertifikat zu achten. Fehlt das Zertifikat, dann darf man meiner Meinung nach nicht darauf vertrauen, dass es sich wirklich um ein Bioprodukt handelt."
Nach der Beobachtung des Großhändlers aus Arad sind es vor allem Verbraucher mit überdurchschnittlichem Bildungsniveau, die in Rumänien Bioprodukte kaufen. Das Einkommen alleine sei nicht das entscheidende Kriterium, obwohl auch in Rumänien Bioprodukte bis zu 30, 40 Prozent teurer sind als herkömmliche Lebensmittel. Trotz aller Zweifel wäre aber auch der "Casinica" Marianna diese Mehrausgabe wert. Denn sie glaubt, dass diese Produkte gesund sind und gut für den ganzen Organismus.
"Vieles, was Sie hier sehen, die Karotten, die Pilze, die Zwiebeln - alles ist Bio."
Mircea Josef Freisz ist einer jener 50 Aussteller, die am Wochenende auf der Messe "Expo Bio Prio" im westrumänischen Temesvar mitgemacht haben - eine der ersten Messen für Bioprodukte in der Region überhaupt. Was seine Produkte zu Bioprodukten macht, weiss Mircea Josef Freisz genaz genau.
"Bio muss sein...auch die Erde, der Kompost. Und die Erde, in der die Dinge wachsen, muss ebenfalls sieben Jahre 'Bio' sein, ohne Chemie."
Damit will der Biobauer aus der rumänischen Kleinstadt Bocsa sagen: Seine Produkte wachsen in Böden heran, die nach seinen Aussagen seit mindestens sieben Jahren nicht mehr mit Kunstdünger behandelt worden sind. Seine Produkte hat er von den rumänischen Behörden in Bukarest überprüfen und zertifizieren lassen. Einen ähnlichen Weg ist auch der Imker Mircea Tara aus dem nordostrumänischen Baia Mara gegangen. Er bietet auf der Messe Bio-Honig zum Verkauf an.
"Wir achten peinlichst genau darauf, dass unsere Bienen nicht mit Antibiotika oder anderen Medikamenten in Kontakt kommen. Also wir platzieren unsere Bienenvölker nur dort, wo wir sicher sein können, dass keine entsprechenden Stoffe ausgebracht werden - also in sehr sauberen Gegenden, wo beispielsweise keinerlei Herbizide gespritzt werden. Und bei uns wird der Honig nicht erwärmt. So wie wir ihn gewinnen, bieten wir ihn unseren Kunden an."
Mircea Tara glaubt, dass dieses Konzept aufgeht. Er geht von einer steigenden Nachfrage nach seinem Biohonig aus.
Zwischen zehn und zwölf Prozent wächst die Nachfrage nach seinem Biohonig pro Jahr, den Mircea Tara derzeit noch ausschließlich für den rumänischen Markt produziert. Damit profitiert er von einem Trend, der in Rumänien ganz generell erkennbar ist: Der Appetit auf Bioprodukte steigt von Jahr zu Jahr. Alin Chisua, Biogroßhändler aus dem rumänischen Arad.
"Der Markt für Bioprodukte ist im Moment noch sehr überschaubar hier bei uns in Rumänien, wir sind da eigentlich erst am Anfang. Aber wir können auch sagen: Der Markt wächst stetig. Ich denke, in fünf bis zehn Jahren werden wir den Marktanteil der Bioprodukte auf ein Niveau bringen, wie wir es auch in westeuropäischen Ländern wie Deutschland sehen."
Derzeit sind aber gerade mal ein Prozent aller Lebensmittel, die in Rumänien verkauft werden, Bioprodukte. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Anteil bei etwa 20 Prozent. Und nur rund zehn Prozent der Bioprodukte, die in Rumänien auf den Tisch kommen, werden auch im Land hergestellt, der Rest, also 90 Prozent, dagegen von außen importiert. Dabei zeigt sich allerdings ein strukturelles Problem:
"Leider ist es so, dass in Rumänien zwar zunehmend landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Biokriterien angebaut werden. Dann bringt man diese Produkte außer Landes. Und dort werden sie dann entsprechend weiterverarbeitet. Also bislang schaffen wir es noch nicht, auch die Weiterverarbeitung bei uns im Land zu organisieren. Es gibt bislang, speziell für Bioprodukte, noch keine Produktionsinfrastruktur."
Hier sieht Bio-Großhändler Alin Chisiu aus Arad noch große Wachstumschancen. Mit gerade mal 50 Ausstellern ist die Messe "Expo Bio Primo" in Temesvar ohnehin ein zartes Pflänzchen, das, wenn es nach den Organisatoren und den Ausstellern geht, noch große Wachstumspotenziale in sich birgt. Ein Rundgang belegt ohnehin: Viele Besucher beäugen die ausgestellten Produkte durchaus skeptisch, manchmal auch zurecht. Neben Produkten wie Biohonig, Biogemüse, Bioseife und ökologischen Kosmetika stoßen sie dann auch auf geheimnisvolle Gesundheitssteine und Gesundheitswässerchen, die eigentlich eher mit Esoterik denn mit ernsthafter Bioproduktion zu tun haben. Und so mancher fragt sich: Ist denn wirklich Bio drin, wo Bio draufsteht?
So ein bisschen habe sie schon ihre Zweifel, sagt Marianna, die sich selbst als "Casnica" bezeichnet; das ist das rumänische Wort für 'Hausfrau.' Biogroßhändler Alin Chisiu weist in diesem Zusammenhang aber darauf hin, dass es auch in Rumänien für die entsprechenden Produkte glaubwürdige Zertifikate gibt.
"Unsere Produkte sind allesamt zertifiziert. Klar, es ist ganz leicht, einfach 'Bio' draufzuschreiben. Deshalb empfehlen wir den Verbrauchern, auf das entsprechende Zertifikat zu achten. Fehlt das Zertifikat, dann darf man meiner Meinung nach nicht darauf vertrauen, dass es sich wirklich um ein Bioprodukt handelt."
Nach der Beobachtung des Großhändlers aus Arad sind es vor allem Verbraucher mit überdurchschnittlichem Bildungsniveau, die in Rumänien Bioprodukte kaufen. Das Einkommen alleine sei nicht das entscheidende Kriterium, obwohl auch in Rumänien Bioprodukte bis zu 30, 40 Prozent teurer sind als herkömmliche Lebensmittel. Trotz aller Zweifel wäre aber auch der "Casinica" Marianna diese Mehrausgabe wert. Denn sie glaubt, dass diese Produkte gesund sind und gut für den ganzen Organismus.