
Man könne die Produktionskapazitäten hochfahren - auch rasch, betonte Schöllhorn. "Dafür brauchen wir aber eine klare Auftragslage, hinreichende Stückzahlen und keine Salamitaktik." Angesichts des stückweisen Abzugs von US-Fähigkeiten müsse Europa handeln - schnell, konsequent und europäisch.
"Historischer Wendepunkt für Sicherheit Europas"
Der Vorstandsvorsitzende des Rüstungselektronik-Konzerns Hensoldt, Dörre, nannte die zu erwartenden NATO-Entscheidungen historisch: "Die neuen Fähigkeitsziele und die Anhebung der Verteidigungsausgaben auf bis zu fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts sind ein historischer Wendepunkt für die Sicherheit Europas". Dies ermögliche es dem Unternehmen, Kapazitäten zügig auszubauen und Innovationen voranzutreiben, so Dörre.
Forderungen nach einfachen Vergabeverfahren und länderübergreifenden Standards für Waffensysteme
Airbus-Aufsichtsratschef Obermann sprach sich für unbürokratischere Vergabefahren aus. Derzeit seien diese "noch nicht ausreichend auf europäische Zulieferer fokussiert, dauern zu lange und bringen zum Teil überkomplexe Spezifikationen hervor", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Neben einer Überarbeitung des EU-Vergaberechts verlangte Obermann eine Standardisierung von europäischen Waffensystemen.
Am Abend beginnt der zweitägige NATO-Gipfel in Den Haag. Themen sollen vor allem die militärische Aufrüstung des Bündnisses und die weitere Unterstützung der Ukraine sein.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.