"Die einen trinken Bier, die anderen riskieren ihr Leben". So wird Bruce George zitiert, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im britischen Unterhaus. Der Unmut darüber, dass NATO-Partner wie Deutschland sich weigern, ihre Truppen in den gefährlichen Süden Afghanistans zu schicken, ist mittlerweile so groß, dass Tony Blair in der Fragestunde des Parlaments gestern ausdrücklich zusichern musste, beim NATO-Gipfel nächste Woche darauf zu drängen, dass nicht nur Großbritannien, sondern alle Verbündeten "ihr Möglichstes" tun, um für Sicherheit in Afghanistan zu sorgen.
Was Tony Blair noch diplomatisch ausdrückt, ist in britischen Medien schon harsche Kritik, zunehmend auch an den Deutschen. Die Bundeswehr habe den Auftrag, nicht zu schießen und sei zur Dekoration in Afghanistan, hat die "Sun" in dieser Woche gespottet. Die deutschen Soldaten regeln den Verkehr am Hindukusch und betätigen sich als Sozialarbeiter, heißt es im "Telegraph". Fazit: die NATO versagt. Die Briten fühlen sich im Stich gelassen von Franzosen, Italienern und Spaniern, aber insbesondere von der Bundeswehr und der Bundesregierung.
Die Deutschen wehrten sich mit allen Mitteln dagegen, ihre 2700 Soldaten aus dem Norden Afghanistans , wo es keine Gefechte gebe, zu verlegen, - und das bedeute, dass es weiterhin der britischen Armee überlassen bleibe, schmerzliche Verluste zu riskieren im Kampf mit den Taliban. Wie in der BBC wird auf der Insel beklagt, dass die NATO bisher nicht in der Lage ist, eine Verstärkung von 2500 Uniformierten aufzutreiben, um den in Schwierigkeiten geratenen Bündnistruppen im Süden Afghanistans beizustehen. Vor allem die Deutschen könnten doch mehr tun, wurde dem Vertreter Berlins schon vor Wochen vorgehalten.
Deutschland gehöre zu den wenigen Ländern, die ihre Verpflichtungen beim NATO-Einsatz in Afghanistan vollständig erfüllt haben, so Wolgang Ischinger, der deutsche Botschafter in London, im Interview der BBC. Doch dass die Bundesregierung die Entsendung zusätzlicher Truppen ablehnt und daran festhält, dass deutsche Soldaten allenfalls in Ausnahmefällen und zeitlich befristet in den umkämpften Süden verlegt werden können, stößt auf Kritik an der Themse. "Entscheidend ist doch wohl, dass die Deutschen nicht dort sind, wo sie gebraucht werden", heißt es unter Verweis auf einen "britischen Offizier".
Andere Länder sollten sich stärker beteiligen - die Briten müssten weit mehr als ihren Anteil am Anti-Terrorkampf in Afghanistan leisten, klagt die Mutter eines Soldaten aus Bristol. Unmut der sich auch damit erklärt, dass inzwischen mehr als 40 Uniformierte aus dem Königreich bei dem Einsatz getötet worden sind, rund 30 von ihnen innerhalb von nur wenigen Wochen. Die Situation habe sich verschärft. Die 5800 britischen Soldaten im Süden Afghanistans seien mittlerweile einer Gefahr ausgesetzt, auf die schnellstmöglich reagiert werden müsse, fordern Experten.
Wenn die anderen Verbündeten keine zusätzlichen Truppen schicken, - so sagt Professor Michael Clarke vom Londoner Kings College voraus, dann werde Großbritannien - um seine Soldaten zu schützen - sein eigenes Kontingent wohl noch aufstocken müssen. Und wenn die NATO die britischen Truppen derart im Stich lässt, so schreibt die "Daily Mail", dann müsse sie sich fragen lassen, wozu man sich noch auf sie verlässt, ob man die NATO überhaupt noch braucht.
Was Tony Blair noch diplomatisch ausdrückt, ist in britischen Medien schon harsche Kritik, zunehmend auch an den Deutschen. Die Bundeswehr habe den Auftrag, nicht zu schießen und sei zur Dekoration in Afghanistan, hat die "Sun" in dieser Woche gespottet. Die deutschen Soldaten regeln den Verkehr am Hindukusch und betätigen sich als Sozialarbeiter, heißt es im "Telegraph". Fazit: die NATO versagt. Die Briten fühlen sich im Stich gelassen von Franzosen, Italienern und Spaniern, aber insbesondere von der Bundeswehr und der Bundesregierung.
Die Deutschen wehrten sich mit allen Mitteln dagegen, ihre 2700 Soldaten aus dem Norden Afghanistans , wo es keine Gefechte gebe, zu verlegen, - und das bedeute, dass es weiterhin der britischen Armee überlassen bleibe, schmerzliche Verluste zu riskieren im Kampf mit den Taliban. Wie in der BBC wird auf der Insel beklagt, dass die NATO bisher nicht in der Lage ist, eine Verstärkung von 2500 Uniformierten aufzutreiben, um den in Schwierigkeiten geratenen Bündnistruppen im Süden Afghanistans beizustehen. Vor allem die Deutschen könnten doch mehr tun, wurde dem Vertreter Berlins schon vor Wochen vorgehalten.
Deutschland gehöre zu den wenigen Ländern, die ihre Verpflichtungen beim NATO-Einsatz in Afghanistan vollständig erfüllt haben, so Wolgang Ischinger, der deutsche Botschafter in London, im Interview der BBC. Doch dass die Bundesregierung die Entsendung zusätzlicher Truppen ablehnt und daran festhält, dass deutsche Soldaten allenfalls in Ausnahmefällen und zeitlich befristet in den umkämpften Süden verlegt werden können, stößt auf Kritik an der Themse. "Entscheidend ist doch wohl, dass die Deutschen nicht dort sind, wo sie gebraucht werden", heißt es unter Verweis auf einen "britischen Offizier".
Andere Länder sollten sich stärker beteiligen - die Briten müssten weit mehr als ihren Anteil am Anti-Terrorkampf in Afghanistan leisten, klagt die Mutter eines Soldaten aus Bristol. Unmut der sich auch damit erklärt, dass inzwischen mehr als 40 Uniformierte aus dem Königreich bei dem Einsatz getötet worden sind, rund 30 von ihnen innerhalb von nur wenigen Wochen. Die Situation habe sich verschärft. Die 5800 britischen Soldaten im Süden Afghanistans seien mittlerweile einer Gefahr ausgesetzt, auf die schnellstmöglich reagiert werden müsse, fordern Experten.
Wenn die anderen Verbündeten keine zusätzlichen Truppen schicken, - so sagt Professor Michael Clarke vom Londoner Kings College voraus, dann werde Großbritannien - um seine Soldaten zu schützen - sein eigenes Kontingent wohl noch aufstocken müssen. Und wenn die NATO die britischen Truppen derart im Stich lässt, so schreibt die "Daily Mail", dann müsse sie sich fragen lassen, wozu man sich noch auf sie verlässt, ob man die NATO überhaupt noch braucht.