
Die Unterschiede innerhalb von Deutschland sind dabei deutlich: In süddeutschen Städten wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms ist die Hitzebelastung besonders hoch. Bis zu 91 Prozent der Bevölkerung leben hier laut der Untersuchung in stark belasteten Gebieten.
Städte im Norden wie Flensburg, Wilhelmshaven und Kiel profitieren dagegen von niedrigeren Temperaturen im Sommer. Am besten schneiden allerdings die nordrhein-westfälischen Städte Hattingen, Gummersbach und Witten ab: Sie bieten relativ viel Grün und vergleichsweise wenig versiegelte Flächen.
Umwelthilfe: Hitzeschutz für Städte unerlässlich
Die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Metz, sagte im Deutschlandfunk, die Städte seien nicht wirklich gut auf extreme Hitzewellen vorbereitet. In Städten wie Mannheim, Ludwigshafen oder Worms gebe es beispielsweise Marktplätze ohne Bäume und asphaltierte Schulhöfe.
Metz forderte, mehr Flächen zu entsiegeln und Fassaden oder Straßen zu begrünen. Man brauche einen Umbau der Städte zu grünen Oasen - das sei kein "nice to have", sondern gehöre zur essentiellen Infrastruktur von Städten.
Die meisten Städte liegen im mittleren Bereich
Insgesamt stufte die Umwelthilfe 31 Städte in die Kategorie der besonders belasteten Städte ein, darunter Frankfurt am Main und Magdeburg. 131 Städte liegen in der mittleren Kategorie - unter anderem Köln, Berlin und München. 28 Städte landeten in der besten Gruppe - darunter Hamburg.
Die Deutsche Umwelthilfe hat die Untersuchung mit Hilfe von Luftbildern durchgeführt. Für jeden Bereich wurden die Oberflächentemperatur der Sommermonate, der Grad der Versiegelung, das Grünvolumen im direkten Umfeld und die Bevölkerungsdichte ermittelt.
Grünflächen oder Beton - das macht den Unterschied
Wichtig für die Untersuchung ist auch, wieviel Beton und Grün sich im jeweiligen Wohnumfeld befinden. Auf versiegelten Flächen wie Straßen, Parkplätzen oder Dächern kann kein Wasser versickern. Deshalb verdunstet es dort auch nicht, was für Kühlung sorgen würde. Die Flächen heizen sich auf und geben die gespeicherte Hitze lange an die Umgebung ab. Gerade in Städten kann sich so die Hitze stauen.
Grünpflanzen wie Wiesen, Hecken oder Bäume haben den gegenteiligen Effekt. Besonders Bäume sorgen für Kühlung: Unter ihren Kronen und durch ihren Schatten kann die Temperatur im Umkreis von bis zu 40 Metern um bis zu 10 Grad Celsius senken. Auch offene Wasserflächen tragen zur Kühlung bei.
Diese Nachricht wurde am 13.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.