"Die Weigerung der Investoren, den Übernahmeversuch von Werner Seifert, des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse, zu unterstützen, ist mehr als eine Demütigung für den ehrgeizigen Manager. Es ist ein Hinweis darauf, dass nationale Traditionen der Unternehmensführung in einer Zeit grenzüberschreitender Beteiligungen nicht mehr möglich sind - es sei denn, sie haben die Billigung der Aktionäre. So hat Herr Seifert lernen müssen, dass er als Vorstandsvorsitzender dazu da ist, seinen Eigentümern zu dienen, anstatt sich kaltschnäuzig über ihre Wünsche hinwegzusetzen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommt zu einer ähnlichen Einschätzung:
"Statt für sein Vorhaben zu werben und im Gespräch mit den Anteilseignern Überzeugungsarbeit zu leisten, konzentrierte Seifert seine gesamte Energie auf die Führungszirkel der Londoner Finanzgemeinde. Kritiker aus den eigenen Reihen kanzelte der Börsenchef noch Ende Februar als Romantiker ab, die gar nicht verstünden, um welch weltumspannende Visionen es bei dem Vorhaben eigentlich gehe. Wer derart arrogant und großspurig mit seinen Anteilseignern, Aufsichtsräten sowie mit einigen seiner Kunden umgeht, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende ganz allein dasteht."
Eine völlig andere Sichtweise haben dieBADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTENaus Karlsruhe:
"Ein Großteil der Aktionäre ließ den deutschen Börsenchef im Regen stehen. Die Anteilseigner wollten nur eines: Kasse machen. Sie sorgten dafür, dass das Geld, das für den Kauf der Londoner Börse vorgesehen war, nun in ihre Taschen fließt - nach dem Motto: Mir geht nichts über mich. Doch besonders klug ist das Verhalten nicht. Die Euronext, ein Verbund der Börsen Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon, hat nur auf diese Chance gewartet. Schluckt sie die London Stock Exchange, hat die Frankfurter Börse den Kampf um die Märkte der Zukunft verloren."
Wegen einer Liebesaffäre ist Boeing-Chef Stonecipher entlassen worden. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert:
"Wie so oft drängt sich zwar auch in diesem Fall der Eindruck auf, dass man nur einen Teil der Geschichte erfahren hat. Trotzdem ist es erstaunlich, wie wenig zimperlich Boeing mit Stonecipher umgegangen ist. Schonunglos hat das Unternehmen ihn und sein persönliches Verhalten an den Pranger gestellt." - Und an anderer Stelle heißt es: "Boeing kann sich nun so deutlich von Stonecipher distanzieren, wie es will: Mit der Ethik-Affäre hat das Unternehmen wieder eine offene Flanke. Etwas Besseres konnte EADS in Europa und anderen Wettbewerbern nicht passieren."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommt zu einer ähnlichen Einschätzung:
"Statt für sein Vorhaben zu werben und im Gespräch mit den Anteilseignern Überzeugungsarbeit zu leisten, konzentrierte Seifert seine gesamte Energie auf die Führungszirkel der Londoner Finanzgemeinde. Kritiker aus den eigenen Reihen kanzelte der Börsenchef noch Ende Februar als Romantiker ab, die gar nicht verstünden, um welch weltumspannende Visionen es bei dem Vorhaben eigentlich gehe. Wer derart arrogant und großspurig mit seinen Anteilseignern, Aufsichtsräten sowie mit einigen seiner Kunden umgeht, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende ganz allein dasteht."
Eine völlig andere Sichtweise haben dieBADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTENaus Karlsruhe:
"Ein Großteil der Aktionäre ließ den deutschen Börsenchef im Regen stehen. Die Anteilseigner wollten nur eines: Kasse machen. Sie sorgten dafür, dass das Geld, das für den Kauf der Londoner Börse vorgesehen war, nun in ihre Taschen fließt - nach dem Motto: Mir geht nichts über mich. Doch besonders klug ist das Verhalten nicht. Die Euronext, ein Verbund der Börsen Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon, hat nur auf diese Chance gewartet. Schluckt sie die London Stock Exchange, hat die Frankfurter Börse den Kampf um die Märkte der Zukunft verloren."
Wegen einer Liebesaffäre ist Boeing-Chef Stonecipher entlassen worden. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert:
"Wie so oft drängt sich zwar auch in diesem Fall der Eindruck auf, dass man nur einen Teil der Geschichte erfahren hat. Trotzdem ist es erstaunlich, wie wenig zimperlich Boeing mit Stonecipher umgegangen ist. Schonunglos hat das Unternehmen ihn und sein persönliches Verhalten an den Pranger gestellt." - Und an anderer Stelle heißt es: "Boeing kann sich nun so deutlich von Stonecipher distanzieren, wie es will: Mit der Ethik-Affäre hat das Unternehmen wieder eine offene Flanke. Etwas Besseres konnte EADS in Europa und anderen Wettbewerbern nicht passieren."