Keine Mindestlohn-Ausnahme für Saisonarbeiter
Deutscher Bauernverband: "Schwarzer Tag für die Branche"

Der Deutsche Bauernverband hat die Entscheidung des Bundeslandwirtschaftsministeriums kritisiert, auch Saisonarbeitern den vollen Mindestlohn zu zahlen. Es sei ein schwarzer Tag für die Branche, sagte Präsident Rukwied.

    Joachim Rukwied, Präsident Deutscher Bauernverband, spricht während des Deutschen Bauerntags 2025 in den Saal.
    Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied (Sebastian Gollnow/dpa)
    Aus koalitionstaktischen Gründen würden rechtliche Bedenken vorgeschoben, um Ausnahmen beim Mindestlohn für saisonal Beschäftigte zu verhindern. Vor allem die heimische Obst-, Gemüse- und Weinindustrie gerate unter Druck, sollte sie temporär Beschäftigten den vollen Mindestlohn zahlen müssen, warnte Rukwied gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. So könnten die Betriebe im Europäischen Wettbewerb nicht bestehen. Die Produktion werde sich weiter ins Ausland verlagern. In Deutschland erzeugtes Obst und Gemüse werde deutlich teurer, so Rukwied.
    Bundesagrarminister Rainer von der CSU hatte sich offen für die Forderung des Deutschen Bauernverbandes gezeigt, den Mindestlohn für Saisonarbeiter zu kürzen. Nach einer Prüfung des Ministeriums wurde dies jedoch als nicht zulässig erklärt und abgelehnt.
    Diese Nachricht wurde am 16.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.