
In "Echtzeitalter" steht der Gymnasiast Till im Mittelpunkt, der ein Wiener Eliteinternat besucht. Es geht um den Zerfall der Familie, um Freundschaften, die erste Liebe. Und es geht ums Gaming, denn die Pubertät von Till spielt sich zu großen Teilen im Netz ab.
"Nicht das Wichtigste"
Schachinger wurde 1992 im indischen Neu Delhi geboren, studierte Germanistik und Sprachkunst in Wien und lebt dort heute. In seiner Dankesrede erinnerte der 31-Jährige an die Eskalation im Nahen Osten nach dem Angriff der Hamas auf Israel. "Wir wissen alle, dass das hier nicht das Wichtigste ist". Er empfinde es als "unerträglich" zu sehen, was derzeit auf der Welt passiere. Es sei aber auch schwer, darüber zu sprechen.
Für den mit 25.000 Euro dotierten Preis waren dieses Jahr neben Schachinger nominiert: die Schriftstellerinnen Terezia Mora, Anne Rabe, Sylvie Schenk und Ulrike Sterblich sowie der Autor Necati Öziri. Der Deutsche Buchpreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen der deutschsprachigen Literaturbranche. Die Vergabe bildet traditionell den Auftakt der Frankfurter Buchmesse.
Anpassung des Programms wegen Lage in Nahost
Die 75. Ausgabe wird morgen eröffnet und zunehmend vom Krieg im Nahen Osten überschattet. Die Eröffnungsansprache von Bundeskanzler Scholz dürfte wegen seiner kurzfristigen Israel-Reise ausfallen.
Die Anschläge auf Israel haben weitere Auswirkungen auf den Verlauf der Messe: Buchmesse-Direktor Boos erklärte, geplante Konzerte mit den Sängerinnen Liraz und Rita aus Israel könnten nicht stattfinden. Der Terror dürfe jedoch niemals siegen. Deshalb sollen jüdische und israelische Stimmen auf der Buchmesse nun besonders sichtbar gemacht werden.
Diese Nachricht wurde am 16.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.