Bereits zum 70. Mal wird der Filmpreis "Lola" heute Abend verliehen. Die Form der Preisverleihung ist allerdings ein absolutes Novum, in Zeiten von Corona aber auch alternativlos: In einer Art Videokonferenz, übertragen von der ARD ab 22.15 Uhr, werden Laudatorinnen und Laudatoren, Preisträgerinnen und Preisträger zusammengeschaltet - ganz ohne Party und den üblichen Glanz und Glamour.
Dass die Verleihung schon nächstes Jahr wieder ganz anders aussehen wird, da ist sich Ulrich Matthes, Präsident der Deutschen Filmakademie, sicher, wie er im Dlf sagte. Und er ist sich auch sicher, dass es dann trotz Corona und aktuellem Filmproduktionsstopp jede Menge sehenswerter Filme zu prämieren gebe. Denn auch wenn es aktuell schwierig sei, neige er zu einem vorsichtigen Optimismus, so Matthes, und möchte der Filmbranche zurufen: "Seid hoffnungsvoll! Wir müssen die Durststrecke mit Hilfe der Politik überstehen."
Kinos und Produktionsfirmen vor dem Aus
Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk nahm Matthes Kulturstaatsministerin Monika Grütters in die Pflicht:
"Es gibt die schreckliche Prognose, dass nach Corona womöglich die Hälfte aller Kinos für alle Zeiten dicht sind. Sehr viele kleinere Produktionsfirmen wird es möglicherweise erwischen." Grütters sei deshalb aufgefordert, auch für diese Bereiche etwas zu tun, denn die Kultur sei ein "wesentliches Lebensmittel für uns alle" und dürfe beim aktuellen Gezerre aller Branchen um Hilfen des Bundes nicht vergessen werden.
Äußerungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.