
Eine Zusammenlegung von zwei Sendern, die nicht zusammenpassten, führe nicht zu deren Stärkung, sondern bereite ihnen den Weg in die mediale Bedeutungslosigkeit. - Nach Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer sollen die Inhalte des Senders 3sat teilweise oder vollständig in den deutsch-französischen Kulturkanal Arte aufgehen.
Moderator Scobel: "Abschaffung populistische Idee"
In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" betonte 3sat-Moderator Gert Scobel, in der aktuellen politischen Situation sei fundierte Information besonders wichtig. Im Gegensatz zu den meisten Talkshows könne in den Kultursendern noch "erlebt werden, wie tatsächlich öffentlich und miteinander gedacht wird".
Es sei eine populistische Idee, abschalten zu wollen, was auf den ersten Blick sperriger erscheine als Mainstream, kritisierte der Journalist. Bei dem Vorhaben der Länder werde zudem vergessen, dass 3sat weitaus mehr als sei als Kultur, schrieb Scobel mit Blick auf Sendungen über Bildung, Wissenschaft oder Philosophie.
Petition gegen Abschaffung
Eine Petition für den Erhalt von 3sat hat derzeit mehr als 18.000 Unterschriften. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderen der frühere Bundesinnenminister Baum (FDP), die Schriftstellerin Sibylle Berg und der Politikwissenschaftler Hajo Funke.
Nach den Plänen der Rundfunkkommission der Bundesländer sollen insgesamt mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der zehn TV-Spartensender von ARD und ZDF wegfallen. Das geht aus dem Entwurf für den Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hervor, den die Kommission kürzlich veröffentlicht hatte. Stellungnahmen zum Text können bis zum 11. Oktober auf der Webseite der Kommission eingereicht werden
Diese Nachricht wurde am 05.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.