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Extremwetter
Deutscher Wetterdienst führt Vorhersage für Bodenfeuchte ein

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht ab sofort langfristige Vorhersagen für die Bodenfeuchte in Deutschland. Die Vorhersagen geben einen Ausblick auf die jeweils kommenden Wochen und Monate und sollen vor allem Land- und Forstwirtschaft helfen, sich besser und frühzeitig an klimatische Veränderungen und Extremwetterereignisse anzupassen.

    Ein Bauer in der Uckermark fährt mit einer Landmaschine über ausgetrocknete staubige Felder.
    Bodenfeuchtigkeit ist für Landwirtschaft ein wichtiger Faktor. (Archivbild) (imago-images / serienlicht )
    Tobias Fuchs vom DWD erklärte, die Bodenfeuchte-Vorhersagen können gleichzeitig einen Beitrag leisten, um die Auswirkungen von Starkregen besser einzuschätzen. Das ist nach Angaben des Experten nicht zuletzt für den Katastrophenschutz wichtig, da die Bodenfeuchte im Oberboden - bis zu zwei Meter Tiefe - enorme Auswirkungen auf die Folgen von Extremwetterereignissen hat. "Es ist ein großer Unterschied, ob der Boden bei Starkregen durchschnittlich feucht ist und noch Regen aufsaugen kann, oder ob er bereits so durchnässt ist, dass der Niederschlag komplett oberflächlich abfließt." Die Vorhersage könne dabei helfen, frühzeitig Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen vorzubereiten. 

    Lange Trockenperioden hatten erhebliche Auswirkungen für Landwirtschaft

    In den vergangenen Jahren gab es nach Angaben der Wetterexperten folgenreiche Starkregenereignisse, die 2021 zur Flutkatastrophe im Ahrtal und Ende 2023 zu Hochwassern, vor allem in Niedersachsen, führten. Zwischen den Jahren 2018 und 2020 wiederum verursachten lang anhaltende Trockenperioden zu außergewöhnlicher Bodentrockenheit, sagte Fuchs. Es sei zu regionalen Ernteausfällen durch Wasserknappheit, Hitzebelastung bei der Tierhaltung, Wald- und Grasbränden, Trockenschäden an Bäumen und ein Absenken des Grundwasserspiegels gekommen. 
    Das Jahr 2023 war laut DWD das wärmste seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen vor mehr als 140 Jahren in Deutschland. Außerdem war es den Angaben zufolge das nasseste Jahr seit 2007. Vor allem in den letzten drei Monaten des Jahres regnete es viel. Auf die aktuelle Bodenfeuchte wirkt sich das positiv aus. "Die Bodenwasserspeicher sind gut gefüllt", sagte Fuchs.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.