
Die Stadt Saarbrücken warnte Bürgerinnen und Bürger davor, sich in Kellerräumen aufzuhalten und appellierte, sich auf steigende Pegelstände bei Bächen und Flüssen einzurichten. Aktuell müssten mehrere Gebäude evakuiert werden, hieß es weiter. Betroffene sollten nur das Notwendigste mitnehmen. Mehrere Schulen wurden als Ausweichquartiere geöffnet. Der Zoo, alle Rasensportplätze, ein Kinderspielplatz und der Zugang zum über die Ufer getretenen Burbacher Waldweiher wurden gesperrt.
Deutscher Wetterdienst warnt vor massiven Überflutungen
Der Deutsche Wetterdienst gab eine amtliche Unwetterwarnung heraus, wonach große Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände besteht. Es sei möglich, dass Gebiete unpassierbar oder von Wassermassen eingeschlossen würden, auch Erdrutsche könne es geben.
Die saarländische Landeshauptstadt warnte vor dem Aufenthalt und Fahrten im Freien. Auf allen Verkehrswegen müsse sich auf erhebliche Beeinträchtigungen bis hin zu Sperrungen eingestellt werden. Wenn Überflutung drohe, sollten untere Geschosse sofort verlassen werden. Zudem sollten sich Anwohner auf Netzausfälle vorbereiten und die Entwicklung der Gefährdungslage verfolgen. Die Stadt Saarbrücken warnte außerdem vor steigenden Pegelständen an Bächen und Flüssen. Aufgrund des Hochwassers musste die Stadtautobahn A 620 gesperrt werden. Hunderte Rettungskräfte der Feuerwehr und der Polizei waren im Einsatz.
Im gesamten Saarland sorgte der Starkregen für überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Erdrutsche. Besonders betroffen war unter anderem die Gemeinde Kleinblittersdorf. Landesweit wurde vor Überflutungen gewarnt. Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen. Vereinzelt fiel in Gemeinden der Strom aus. In einigen Orten wurde der Katastrophenalarm ausgelöst. Schulen und Kindergärten blieben teilweise geschlossen.
Bundeskanzler Scholz will sich morgen im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort machen. Das teilte ein Sprecher der saarländischen Regierung mit.
Starkregen auch in anderen Teilen Deutschlands
Betroffen von starken Regenfällen sind auch Teile von Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Das Unwetter hatte bereits am gestern Abend für zahlreiche Einsätze in Baden-Württemberg und Bayern gesorgt. In Nürnberg rückten die Einsatzkräfte überwiegend wegen vollgelaufener Unterführungen und Keller sowie überschwemmter Straßen aus. Im rheinland-pfälzischen Freisbach schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und verursachte einen Brand.
Diese Nachricht wurde am 17.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.