
"Böhmer zerteilt, zerstückelt, zerreißt unterschiedlichste Wort- und Bildmaterialien und arrangiert sie neu", heißt es in der Erklärung. Die rhythmisch-epischen Langgedichte des mehrfach ausgezeichneten Lyrikers seien vom Rock 'n' Roll und der US-amerikanischen Beat-Poetry beeinflusst.
Nach Angaben seiner Witwe, der deutsch-israelischen Übersetzerin Lydia Böhmer, legte der Dichter zwar keinen Wert auf den Erhalt seiner Manuskripte. Sein Nachlass jedoch auch Vorarbeiten zu einigen seiner publizierten Werke sowie literarische Notizbücher und Korrespondenzen. Darüber hinaus hätten sich Unterlagen aus Böhmers Zeit als Leiter des Hessischen Literaturbüros in Frankfurt von 1985 bis 2001 erhalten.
Im Berlin der NS-Zeit geboren
Böhmer wurde 1936 in Berlin geboren, wuchs in Oberhessen und im Ruhrgebiet auf und lebte in Frankfurt am Main. Dort starb er 2018 im Alter von 82 Jahren.
Für sein Gesamtwerk erhielt er 2011 die Goethe-Plakette des Landes Hessen und 2013 die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main. Böhmers Lyrikprojekt "Zum Wasser will alles Wasser will weg" wurde 2013 mit dem Robert-Gernhardt-Preis und 2015 mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.
Diese Nachricht wurde am 27.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.