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Deutsches Studentenwerk übt Kritik am Bildungskredit

Ein einfaches Schreiben mit Begründung reicht aus, um am Bundesverwaltungsamt, seit dem 1. April diesen Jahres, einen Bildungskredit zu beantragen. Nach Klärung nur einiger weniger Formalien können Studierende im Hauptstudium zu einem geringen Zinssatz bis zu 600 Mark monatlich, längstens zwei Jahre lang, erhalten. Das Geld gibt es für besondere Anschaffungen, für Laborgeräte oder Auslandsaufenthalte. Doch das Deutsche Studentenwerk (DSW) meldet inzwischen Kritik an. Der Generalsekretär des DSW, Dieter Schäferbarthold, sieht in dem einfachen Antragsverfahren nicht unbedingt einen Vorteil. Er bezweifelt, dass das Bundesverwaltungsamt über E-Mail oder Telefon überhaupt eingehend beraten kann: "Was wir in Deutschland benötigen, ist eine Studienfinanzierungsberatung auf die Situation des Einzelnen hin, aus einer Hand. Der Berater hätte dann verschiedene Schubladen aus denen er Geld vergeben kann. Der Bildungskredit ist eine neue Variante, um Lücken zu füllen." Den kritischen Punkt sieht das Studentenwerk aber nicht in der Finanzierung des Studienabschlusses, denn hierfür gibt es schon einen zinslosen Kredit für ein Jahr. An der Schwelle zum Hauptstudium liege die Crux, so Schäferbarthold: BAföG-Empfänger, die die Zwischenprüfung nicht schaffen, fallen durch das Förder-Raster. Studierende, die durch die Zwischenprüfung gefallen sind, haben aber keine Chance, einen Bildungskredit zu beantragen. Schäferbarthold: "Das ist für uns nicht nachvollziehbar. Hier müsste unverzüglich eine Öffnung für diese Gruppe erfolgen, um diese Studierenden nicht zu Studienabbrechern werden zu lassen."