"Die Sprachen braucht man viel in Jordanien, um eine gute Stelle zu finden, die große Firmen brauchen nicht immer nur Arabisch und Englisch, sondern sie brauchen manchmal Französisch, Spanisch und viele brauchen Deutsch."
Grund genug für Ramez Masannat, sich an der Deutsch-Jordanischen Fachhochschule in Amman einzuschreiben: Deutsch lernen ist hier Pflicht - für alle Studenten, unabhängig vom Studienfach. Obwohl Ramez Masannat Architekt werden will, verbringt er zusätzlich sechs Stunden in der Woche mit Deutsch lernen. Ein Aufwand, mit dem gerade zu Beginn nicht alle Studenten einverstanden gewesen seien, sagt der Präsident der Fachhochschule Labib Khadra. Als die Hochschule vor zwei Jahren den Betrieb aufnahm, habe es vielen Studenten an Motivation gemangelt:
"Das war am Anfang sehr schwierig, also unsere deutschen Kollegen haben das miterlebt, das erste Semester war katastrophal. Also die Studenten meinten immer, Englisch ist unsere Geschäftssprache in Jordanien, warum sollen wir Deutsch lernen?"
Viele der knapp 800 Studenten kennen inzwischen die Antwort: Es geht um mehr als um das Beherrschen der deutschen Sprache - es geht um Jobchancen. Ramez Masannat:
"Alles ist von Deutschland, die Autos, die große Firmas, Medizin, und alles kommt aus Deutschland. Und wenn man zum Beispiel irgendwo arbeiten will, dann die besten Firmen sind immer deutsche. Mercedes zum Beispiel, BMW und VW. Und für die Medizin und so, es ist immer - die Idee ist hier: alles Deutsches ist gut."
Für Studenten, die sich trotzdem mehr für ihre Studienfächer Betriebswirtschaft oder Pharmatechnik interessieren als für eine Fremdsprache, ist Juliane Schwab zuständig. Sie ist die Leiterin der Deutsch-Abteilung und für den Unterricht verantwortlich.
"Die größte Herausforderung ist, wenn die neuen Studierenden kommen, sie wirklich für Deutsch zu begeistern, sie dafür zu motivieren und sie überzeugen davon, dass sie neun Wochenstunden uns sehen und auch viele Hausaufgaben machen und viele Vokabeln lernen müssen, obwohl sie doch eigentlich Architekten, IT-Spezialisten oder Mechatroniker werden wollen. "
Spätestens in ihrem vierten Studienjahr müssen sich die Studenten beweisen: Ein Jahr müssen sie in Deutschland verbringen - an einer deutschen Hochschule, aber auch als Praktikanten in deutschen Unternehmen. Auch das ist ein Grund zum Deutschlernen. Das Besondere an der Deutsch-Jordanischen Fachhochschule ist aber nicht nur die deutsche Sprache. Was die Hochschule anderen jordanischen Bildungseinrichtungen gegenüber auszeichne, sei vor allem die praktische Ausbildung, sagt Labib Khadra:
"Wir haben in Jordanien über 25 Universitäten, staatliche und private, mit über 120.000 Studenten. Viele Studenten finden keine günstige Stelle nachher, weil sie sehr theoretisch ausgebildet werden. Was Jordanien braucht, ist eine praxisorientierte Institution, die die Brücke zwischen der Industrie und der Academia bildet. Und deswegen braucht Jordanien so ein Fachhochschulmodell, damit wir also die Verbindung der Industrie stärker machen."
Für die Deutsch-Jordanische Hochschule ist das ein Balance-Akt - schließlich muss der Lehrplan sowohl den Anforderungen einer deutschen Fachhochschule als auch den Ansprüchen jordanischer Universitäten gerecht werden. Labib Khadra:
"Praxisorientiert heißt nicht, dass wir die akademischen Grundlagen vernachlässigen. Deswegen müssen unsere Studenten über 180 Stunden in dem gesamten Studium studieren. Das ist ein Jahr mehr als alle anderen Universitäten in Jordanien. Deswegen wir haben die akademische Seite überhaupt nicht vernachlässigt. Im Gegenteil: Wir haben nur die praktische Seite verstärkt. "
Partnerschaften mit Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland helfen dabei. Und beim Deutsch lernen bietet der Deutsche Akademische Auslandsdienst Unterstützung - vor allem in Form von Stipendien für Sprachkurse in Deutschland. Ramez Masannat zum Beispiel hat ein Stipendium vom DAAD erhalten und acht Wochen in Deutschland verbracht. Vor zwei Jahren sprach der Architekturstudent noch kein Wort Deutsch - mittlerweile nutzt er auch in Jordanien jede Gelegenheit, seine Sprachkenntnisse zu verbessern:
"Ich habe viel Freunde aus Deutschland, und jeden Tag chatten wir, wir chatten natürlich auf Deutsch, weil sie kein Englisch können, und ja - in Jordanien gibt es viel Deutsche. Und ich arbeite in eine Galerie, und dort bekommen wir viele Besucher aus Deutschland. Da muss ich mit ihnen sprechen. "
Grund genug für Ramez Masannat, sich an der Deutsch-Jordanischen Fachhochschule in Amman einzuschreiben: Deutsch lernen ist hier Pflicht - für alle Studenten, unabhängig vom Studienfach. Obwohl Ramez Masannat Architekt werden will, verbringt er zusätzlich sechs Stunden in der Woche mit Deutsch lernen. Ein Aufwand, mit dem gerade zu Beginn nicht alle Studenten einverstanden gewesen seien, sagt der Präsident der Fachhochschule Labib Khadra. Als die Hochschule vor zwei Jahren den Betrieb aufnahm, habe es vielen Studenten an Motivation gemangelt:
"Das war am Anfang sehr schwierig, also unsere deutschen Kollegen haben das miterlebt, das erste Semester war katastrophal. Also die Studenten meinten immer, Englisch ist unsere Geschäftssprache in Jordanien, warum sollen wir Deutsch lernen?"
Viele der knapp 800 Studenten kennen inzwischen die Antwort: Es geht um mehr als um das Beherrschen der deutschen Sprache - es geht um Jobchancen. Ramez Masannat:
"Alles ist von Deutschland, die Autos, die große Firmas, Medizin, und alles kommt aus Deutschland. Und wenn man zum Beispiel irgendwo arbeiten will, dann die besten Firmen sind immer deutsche. Mercedes zum Beispiel, BMW und VW. Und für die Medizin und so, es ist immer - die Idee ist hier: alles Deutsches ist gut."
Für Studenten, die sich trotzdem mehr für ihre Studienfächer Betriebswirtschaft oder Pharmatechnik interessieren als für eine Fremdsprache, ist Juliane Schwab zuständig. Sie ist die Leiterin der Deutsch-Abteilung und für den Unterricht verantwortlich.
"Die größte Herausforderung ist, wenn die neuen Studierenden kommen, sie wirklich für Deutsch zu begeistern, sie dafür zu motivieren und sie überzeugen davon, dass sie neun Wochenstunden uns sehen und auch viele Hausaufgaben machen und viele Vokabeln lernen müssen, obwohl sie doch eigentlich Architekten, IT-Spezialisten oder Mechatroniker werden wollen. "
Spätestens in ihrem vierten Studienjahr müssen sich die Studenten beweisen: Ein Jahr müssen sie in Deutschland verbringen - an einer deutschen Hochschule, aber auch als Praktikanten in deutschen Unternehmen. Auch das ist ein Grund zum Deutschlernen. Das Besondere an der Deutsch-Jordanischen Fachhochschule ist aber nicht nur die deutsche Sprache. Was die Hochschule anderen jordanischen Bildungseinrichtungen gegenüber auszeichne, sei vor allem die praktische Ausbildung, sagt Labib Khadra:
"Wir haben in Jordanien über 25 Universitäten, staatliche und private, mit über 120.000 Studenten. Viele Studenten finden keine günstige Stelle nachher, weil sie sehr theoretisch ausgebildet werden. Was Jordanien braucht, ist eine praxisorientierte Institution, die die Brücke zwischen der Industrie und der Academia bildet. Und deswegen braucht Jordanien so ein Fachhochschulmodell, damit wir also die Verbindung der Industrie stärker machen."
Für die Deutsch-Jordanische Hochschule ist das ein Balance-Akt - schließlich muss der Lehrplan sowohl den Anforderungen einer deutschen Fachhochschule als auch den Ansprüchen jordanischer Universitäten gerecht werden. Labib Khadra:
"Praxisorientiert heißt nicht, dass wir die akademischen Grundlagen vernachlässigen. Deswegen müssen unsere Studenten über 180 Stunden in dem gesamten Studium studieren. Das ist ein Jahr mehr als alle anderen Universitäten in Jordanien. Deswegen wir haben die akademische Seite überhaupt nicht vernachlässigt. Im Gegenteil: Wir haben nur die praktische Seite verstärkt. "
Partnerschaften mit Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland helfen dabei. Und beim Deutsch lernen bietet der Deutsche Akademische Auslandsdienst Unterstützung - vor allem in Form von Stipendien für Sprachkurse in Deutschland. Ramez Masannat zum Beispiel hat ein Stipendium vom DAAD erhalten und acht Wochen in Deutschland verbracht. Vor zwei Jahren sprach der Architekturstudent noch kein Wort Deutsch - mittlerweile nutzt er auch in Jordanien jede Gelegenheit, seine Sprachkenntnisse zu verbessern:
"Ich habe viel Freunde aus Deutschland, und jeden Tag chatten wir, wir chatten natürlich auf Deutsch, weil sie kein Englisch können, und ja - in Jordanien gibt es viel Deutsche. Und ich arbeite in eine Galerie, und dort bekommen wir viele Besucher aus Deutschland. Da muss ich mit ihnen sprechen. "