
Wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer mitteilte, wird das Produkt hierzulande auf rund 20.300 Hektar angebaut. In den vergangenen neun Jahren hatten die USA an der Spitze gelegen hatten. Global gibt es dem Verband zufolge 55.000 Hektar Fläche. Mit der aktuellen Verschiebung ist auch die bayerische Hallertau zwischen Regensburg und München wieder das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Nach jüngsten Zahlen eines führenden Handelsunternehmens hatte die Hallertau zuletzt noch knapp auf Platz zwei hinter dem US-Anbaugebiet Washington gelegen - allerdings mit Stand 2022.
Hopfen (Humulus lupulus) ist ein Hanfgewächs. Zentral sind die zwei bis vier Zentimeter langen, grünlich-gelben weiblichen Blütenstände, die aussehen wie kleine Zapfen. Der Anbau der Pflanze hat in Deutschland eine mehr als 1.100-jährige Tradition. Hopfen ist Bestandteil der Grundrezeptur für Bier - gemäß dem Reinheitsgebot, das Bayerns Herzog Wilhelm IV. am 23. April 1516 erließ. Demnach dürfen beim Brauen nur Wasser, Hopfen und Malz verwendet werden, später kam Hefe dazu. Hopfen gibt dem Bier seinen bitteren Geschmack und sorgt für den Schaum. Für 100 Liter Bier werden im Schnitt 100 Gramm Hopfen benötigt.
Nicht nur fürs Bier
Fast die gesamte weltweite Hopfenernte geht ins Bier. Darüber hinaus wird Hopfen als pflanzliches Medikament verwendet. Extrakte aus den Zapfen bilden in Kombination mit der Baldrianwurzel die häufigste Darreichungsform pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden die Anbauflächen im Vergleich zu 2023 reduziert - in den USA aber in weit größerem Ausmaß. Dort schrumpfte sie laut Verband im vergangenen Jahr von 22.500 auf 17.800 Hektar. Ein möglicher Grund für den globalen Rückgang könnten die nach wie vor hohen Lagerbestände an Hopfen sein. Diese sorgten zuletzt für sinkende Preise. Zudem geht seit der Corona-Pandemie der weltweite Bier-Absatz zurück.
Für die diesjährige Hopfenernte in Deutschland ist der Verband hoffnungsvoll. Die Pflanzen stünden im Moment gut. Allerdings sei noch offen, ob dies auch bis zur Ernte so bleibe. Dafür brauche man unter anderem auch im Sommer Regen.
Diese Nachricht wurde am 19.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.