Mittwoch, 01. Mai 2024

Migrationsdebatte
Deutschland könnte aus Sicht der EKD-Ratsvorsitzenden Kurschus noch mehr Geflüchtete aufnehmen

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kurschus, sieht die Grenze der Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete in Deutschland noch lange nicht erreicht.

29.10.2023
    Annette Kurschus steht vor einem Altar. Im Hintergrund brennen Kerzen.
    Annette Kurschus, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) (picture alliance/dpa / Friso Gentsch)
    Die Theologin sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Aufnahme finde aus christlicher Sicht ihre Grenze da, wo es zur Selbstaufgabe komme. Die Festlegung auf eine bestimmte Obergrenze sei eine -Zitat- populistische Nebelkerze. Sie sei unvereinbar mit dem Grundgesetz und der Genfer Flüchtlingskonvention. Menschliche Schicksale ließen sich aus christlicher Sicht nicht auf eine Höchstzahl festschreiben, betonte die EKD-Ratsvorsitzende. Dennoch betonte Kurschus, auf Klagen von überlasteten Kommunen müsse gehört werden. Von den kirchlichen Ehrenamtlichen sei diese Klage jedoch nicht zu hören.
    Unterdessen haben die Grünen die FDP vor einer Verschärfung des Tons in der Migrationsdebatte gewarnt. Hintergrund ist ein gemeinsamer Gastbeitrag von Bundesfinanzminister Lindner und Justizminister Buschmann in der "Welt am Sonntag". Die beiden FDP-Minister fordern zum Teil deutliche Kürzungen der Sozialleistungen für Flüchtlinge.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.