
Wenn alle Menschen der Erde genauso viele natürliche Rohstoffe verbrauchen und CO2 ausstoßen würden wie hierzulande, wäre die jährliche Biokapazität der Erde demnach bereits im ersten Drittel des Jahres aufgebraucht.
Die Ursachen für den hohen Ressourcenverbrauch und die Emissionen in Deutschland seien unter anderem der hohe Energieverbrauch, der Autoverkehr, die industrielle Tierhaltung sowie der Bausektor, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Nötig sei unter anderem ein Ressourcenschutzgesetz, "um die Verschwendung und Verschmutzung der Lebensgrundlagen zu stoppen". Dabei sollte an erster Stelle die Reduzierung des Verbrauchs stehen, danach die Wiederverwendung und an dritter Stelle das Recycling.
Die Umweltstiftung WWF moniert, "wir leben über unsere Verhältnisse, was den Planeten zunehmend in eine Dreifachkrise aus Erderhitzung, Artensterben und Umweltverschmutzung treibt".
Oxfam kritisiert Lebensstil der Reichen
Nach Angaben der Entwicklungsorganisation Oxfam produziert das reichste Zehntel der deutschen Bevölkerung so viele Emissionen wie die gesamte ärmere Hälfte. Nicht nur der exzessive Konsum, sondern auch die umweltschädlichen Aktienportfolios der Reichen verdeutlichten die CO2-Ungleichheit hierzulande, sagte Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam. 44 Prozent der Investitionen deutscher Milliardäre entfielen auf besonders umweltschädliche Branchen wie Logistik, Chemie oder Zement.
Den Erdüberlastungstag berechnet das Global Footprint Network für jedes Land und für die gesamte Erde. Dabei wird analysiert, wie viel Fläche etwa für Essen, Holz, die Aufnahme des menschengemachten CO2 sowie Straßen und Häuser der Einwohner nötig ist. Er bezieht im Gegenzug die Kapazität der Erde ein, Ressourcen aufzubauen sowie Müll und Emissionen aufzunehmen.
In Deutschland war der Erdüberlastungstag im vergangenen Jahr am 2. Mai und weltweit am 1. August.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.