Sonntag, 05. Mai 2024

Russischer Krieg gegen die Ukraine
Deutschland stockt humanitäre Hilfe auf

Die Bundesregierung erhöht ihre Zahlungen für humanitäre Hilfe in der Ukraine. Außenministerin Baerbock kündigte bei einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Mykolajiw die Freigabe von weiteren 100 Millionen Euro an. Damit steige der Gesamtbetrag auf eine Milliarde Euro.

25.02.2024
    Baerbock spricht mit einem Mann vor den Trümmern eines hohen Gebäudes, das teilweise eingestürzt ist.
    Bundesaußenministerin Baerbock lässt sich in Mykolajiw über die jüngsten Schäden informieren (Kay Nietfeld / dpa / Kay Nietfeld)
    Die Grünen-Politikerin betonte, es sei wichtig, dass Deutschland nicht nur seine militärische Hilfe zur Selbstverteidigung fortsetze. In Mykolajiw war unter anderem mit deutschen Hilfsgeldern die Wasserversorgung instandgesetzt worden. Die Stadt mit dem drittgrößten Hafen des Landes ist die zweite Station der Ukrainereise Baerbocks. Gestern hatte sie das 130 Kilometer westlich gelegene Odessa am Schwarzen Meer besucht.

    Sunak: Zinsen aus eingefrorenem russischem Kapital nach Kiew schicken

    Großbritanniens Premierminister Sunak forderte die westlichen Staaten zu einer entschlosseneren Unterstützung der Ukraine auf. In einem Gastbeitrag für die "Sunday Times" schrieb der Regierungschef, Kiew müsse mehr Waffen mit hoher Reichweite sowie mehr Drohnen und Munition erhalten. Sunak plädierte in seinem Text dafür, Zinsen für eingefrorenes russisches Vermögen an die Ukraine zu schicken und Wege zu finden, auch das Vermögen selbst an Kiew weiterzureichen.

    Ukraine: Etwa 50 Prozent der westlichen Waffen kommen zu spät

    Der ukrainische Verteidigungsminister Umjerow sagte in Kiew, rund die Hälfte der vom Westen versprochenen Lieferungen kämen nicht rechtzeitig an. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ihre Waffenproduktion im vergangenen Jahr verdreifacht. 500 Unternehmen seien derzeit im Verteidigungssektor tätig, darunter 100 staatliche und 400 private Firmen, sagte der Minister für strategische Industrie, Kamyschin.
    Derzeit sind die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine ins Stocken geraten. Präsident Selenskyj bezeichnete die Lage an der Front zuletzt als äußerst schwierig. Von Seiten des ukrainischen Verteidigungsministeriums hieß es, insbesondere aus den USA fehle inzwischen Material, das an der Front dringend benötigt werde. Ein neues Hilfspaket der US-Regierung wird derzeit von den oppositionellen Republikanern im Kongress in Washington blockiert.
    Diese Nachricht wurde am 25.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.