Nahost
Deutschland stoppt Rüstungslieferungen an Israel, die im Gazastreifen eingesetzt werden

Deutschland stoppt nach den Worten von Bundeskanzler Merz den Export aller Waffen an Israel, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten.

    Bundeskanzler Friedrich Merz schaut ernst
    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) (picture alliance / dpa / Carsten Koall)
    Merz teilte mit, das gelte bis auf Weiteres. Der Kanzler bezog sich ausdrücklich auf den Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts aus der Nacht, der ein noch härteres militärisches Vorgehen vorsieht. Das Sicherheitskabinett hatte unter anderem entschieden, die Stadt Gaza vollständig einzunehmen.
    Merz unterstrich, die Bundesregierung bleibe zutiefst besorgt wegen des fortdauernden Leids der Zivilbevölkerung. Mit der geplanten Offensive trage die israelische Regierung noch stärker als bisher Verantwortung für deren Versorgung. Für die Bundesrepublik hätten Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln in der Hand der militant-islamistischen Hamas oberste Priorität. Merz betonte, die Hamas dürfe in Zukunft keine Rolle mehr in Gaza spielen.
    In Israel kritisierte Oppositionsführer Lapid die Entscheidung des Sicherheitskabinetts, den Militäreinsatz auszuweiten. Er sprach von einer Katastrophe, die zu viel Leid führen werde. Ministerpräsident Netanjahu habe sich trotz der Einwände des Militärs von seinen rechtsextremen Koalitionspartnern treiben lassen. Die Hamas bezeichnete die Pläne der Regierung als Kriegsverbrechen.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.