Migration
Deutschland und Nachbarstaaten wollen Asyl-Regeln weiter verschärfen

Das UNO-Menschenrechtskommissariat hat Deutschland und andere Staaten aufgerufen, Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge und Asylbewerber in ihre Heimat umgehend zu stoppen.

    Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bei der Pressekonferenz auf der Zugspitze; er trägt einen Anorak und spricht in ein Mikrofon. Neben ihm stehen weitere Personen.
    Bundesinnenminister Dobrindt bei der Pressekonferenz auf der Zugspitze (IMAGO / pictureteam / IMAGO / Matthias Gränzdörfer)
    Anlass war ein heute früh in Leipzig/Halle gestarteter Flug mit 81 afghanischen Staatsbürgern an Bord. Laut Bundesinnenminister Dobrindt handelte es sich um Straftäter. Das UNO-Menschenrechtskommissariat erklärte in Genf, eine Abschiebung verbiete sich, wenn im Zielland Folter oder unmenschliche Behandlung drohe. Das gelte für Asylbewerber und Straftäter gleichermaßen.
    Dessen ungeachtet sprachen sich Dobrindt und seine Amtskollegen aus fünf Nachbarstaaten heute dafür aus, in Zukunft standardmäßig nach Syrien und Afghanistan abzuschieben. Nach einem Treffen auf der Zugspitze hieß es, man sei sich außerdem einig, dass die Asylverfahren in der EU beschleunigt und keine Dreifach-Prüfungen mehr vorgenommen werden sollten.
    Dobrindt hatte zu dem Treffen seine Kollegen aus Frankreich, Polen, Österreich, Dänemark und Tschechien eingeladen.
    Diese Nachricht wurde am 18.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.