
Zwischen beiden Armeen gibt es bereits gemeinsame Einheiten und Übungen, die verstärkt werden sollen. Bundeskanzler Merz sagte, Deutschland wünsche sich Polen als "kraftvollen Partner für ein sicheres, freies und wohlhabendes Europa".
Polens Regierungschef Tusk forderte die Bundesregierung zudem auf, möglichst schnell Unterstützung für die noch lebenden Opfer des Nazi-Terrors während des Zweiten Weltkriegs zu leisten. Er verwies darauf, dass deren Zahl in seinem Land ständig zurückgehe: "Beeilt euch, wenn ihr wirklich diese Geste machen wollt." Als der damalige Kanzler Olaf Scholz im Juli 2024 diese Unterstützung versprochen habe, hätte es nach Angaben der Stiftung für deutsch-polnische Aussöhnung noch 60.000 lebende Opfer gegeben, mittlerweile seien es noch 50.000.
Merz nennt keine Summen
Merz wurde bei dem Thema nicht konkret: "Ich bitte um Verständnis, dass wir jetzt hier keine Summen nennen. Aber gehen Sie bitte davon aus, dass auch die ja von mir geführte Bundesregierung sich ihrer historischen Verantwortung gegenüber unserem Nachbarn Polen sehr bewusst ist und dass wir Gespräche auch weiter miteinander führen".
Der Umgang mit den dramatischen Folgen der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg ist ein Dauerthema in den Beziehungen beider Länder. Weiterhin stehen polnischen Reparationsforderungen in Billionenhöhe für die damals angerichteten Schäden im Raum, die zuletzt im September von Polens Präsidenten Karol Nawrocki bei seinem Antrittsbesuch in Berlin erhoben wurden. Sowohl Merz und als auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatten diese Forderungen erneut zurückgewiesen.
Denkmal für Opfer vereinbart
Vereinbart wurde bei den Regierungskonsultationen auch ein Denkmal für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs, das in Berlin entstehen soll. Bei dem Treffen übergab Kulturstaatsminister Weimer auch bedeutende Kulturgüter aus deutschen Sammlungen, unter anderem 73 mittelalterliche Pergamenturkunden und den Kopf einer Statue aus Malbork bei Danzig.
Diese Nachricht wurde am 01.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
