Freitag, 03. Mai 2024

Wirtschaft
Deutschland weniger von Gewinnen aus China abhängig als gedacht

Die deutsche Wirtschaft ist weniger von Gewinnen aus China abhängig als angenommen.

16.05.2023
    Blick aus großer Höhe auf den beleuchteten Containerhafen im Morgengrauen.
    Container mit Waren in Schanghai (pa/CFOTO)
    Das zeigt eine Studie von Bertelsmann Stiftung, IW, MERICS und BDI. An der Studie beteiligt war Jürgen Matthes, Leiter der Abteilung Globale und regionale Märkte am Institut der deutschen Wirtschaft. Er erläuterte die Ergebnisse im Dlf.
    Matthes sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), dass China im internationalen Vergleich zwar mittlerweile eine relevante Größenordnung erreicht habe. In gesamtwirtschaftlicher Sicht sei aber keine große Abhängigkeit erkennbar.
    Aus der Studie geht hervor, dass aus den Investitionen deutscher Unternehmen in China zwischen 2017 und 2021 jährlich Gewinne in Höhe von sieben bis elf Milliarden Euro nach Deutschland zurück flossen. Das seien zwölf bis 16 Prozent der Gewinnrückflüsse aus dem gesamten Ausland und etwa genau so viel wie die Rückflüsse aus den USA. Der Anteil der EU sei mit durchschnittlich 56 Prozent im Betrachtungszeitraum allerdings deutlich höher.
    Kritisch wird gesehen, dass eine deutliche Mehrheit der befragten großen Firmen mit relevantem China-Geschäft bis 2030 Exporte aus Deutschland durch Produktion vor Ort ersetzen will. "Diese Vorhaben drohen die zukünftigen deutschen Exportperspektiven zu schwächen", sagte Merics-Chefökonom Zenglein. "Mittelfristig könnte das zulasten des Standorts Deutschland und der am Export nach China und Asien hängenden Arbeitsplätze gehen."
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.