
Demnach gibt es insbesondere bei der Finanzierung Probleme. Das veranschlagte Budget ist über die Jahre angewachsen. Ursprünglich waren 160 Millionen Euro geplant. Die FAZ berichtete im Vorjahr von einem drohenden Anstieg auf 225 Millionen Euro; eine aktuelle Zahl nennen die Veranstalter auf Anfrage nicht. Klar ist aber, dass die Zuschüsse vom Steuerzahler immens sind: Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen zahlen für die Austragung je 67,5 Millionen Euro – das Land für die Renovierung von Sportstätten noch einmal 44 Millionen extra.
Umstrittene Vergabepraxis
Zudem gibt es der Recherche zufolge bei diversen Aufträgen Ärger. So soll ein Dienstleister für elektronische Messsysteme an den Wettkampforten einen Auftrag erhalten haben, ohne dass das Unternehmen namens Atos die ursprünglichen Kriterien erfüllt hätte. Vielmehr sei die Ausschreibung zurückgezogen und auf das Atos-Angebot angepasst worden.
In einem weiteren Fall soll die Vergabepraxis des Organisationskomitees sogar konkrete juristische Folgen gehabt haben und vor der Vergabekammer Rheinland gelandet sein. Es geht um das sogenannte Venue Branding und City Dressing, also die Dekoration an den Wettkampforten, von Weg-Beschilderungen bis zu Werbeplakaten. Der Auftrag geht an den deutschen Ableger der US-Firma Wasserman. Eine unterlegene deutsche Firma ist mit der Vergabe nicht einverstanden und rügt die Bewertungen der Angebote durch das Organisationskomitee. Die Vergabekammer Rheinland muss schlichten.
Die Veranstaltung gilt als Testlauf für die Olympischen Sommerspiele, für die sich Rhein-Ruhr, München, Hamburg und Berlin interessieren.
Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.