Zunächst führte Simonis eine SPD-Alleinregierung, von 1996 bis 2005 dann eine rot-grüne Koalition. Nach der Landtagswahl 2005 wollte sie mit einer rot-grünen Minderheitsregierung weiterregieren - unterstützt vom Südschleswigschen Wählerverband. Allerdings wurde sie im Landtag in vier Durchgängen nicht wiedergewählt. Bis heute ist unbekannt, wer ihr seinerzeit die Zustimmung verweigerte.
Nach 2005 war Simonis drei Jahre lang Vorsitzende von UNICEF Deutschland. 2014 verlieh ihr der damalige Ministerpräsident Albig die Ehrenbürgerwürde des Landes.
"Große Sozialdemokratin"
Bundespräsident Steinmeier würdigte Simonis als herausragende politische Persönlichkeit. Sie habe die Demokratie weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus geprägt, schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief. Als Landeschefin von Schleswig-Holstein hätten sie Fachkompetenz und politisches Talent, aber auch Menschlichkeit und Empathie ausgezeichnet. Auch nach dem Ende ihrer Amtszeit habe sie sich nicht zurückgezogen, sondern sich trotz ihrer schweren Krankheit noch lange in den Dienst des Ehrenamtes gestellt, betonte Steinmeier.
Bundeskanzler Scholz würdigte sie als Vorbild, mit ihrer durchsetzungsstarken Art habe sie auch ihn beeindruckt. Die SPD-Parteivorsitzenden Esken und Klingbeil sagten, für viele in der gesamten Partei und in ihrem Bundesland sei Simonis eine Mutmacherin gewesen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Schwesig, nannte Simonis eine "große Sozialdemokratin".
Vizekanzler Habeck von den Grünen sagte der Deutschen Presse-Agentur, Simonis habe als erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes Geschichte geschrieben. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther von der CDU betonte, er trauere um eine große Politikerin mit Engagement, Menschlichkeit und Geradlinigkeit. Bundestags-Vizepräsident Kubicki, FDP, würdigte Simonis als eine starke Persönlichkeit und große Ministerpräsidentin.
Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.