Freitag, 17. Mai 2024

Birzeit-Universität
Deutschlands Vertreter im Westjordanland muss Termin wegen wütender Proteste palästinensischer Studenten abbrechen

Bei einem Termin des Leiters der Deutschen Vertretung in den Palästinensischen Autonomiegebieten, Owcza, im Westjordanland hat es massive Proteste palästinensischer Studenten gegeben.

30.04.2024
    Porträtaufnahme von Oliver Owcza. Er trägt ein dunkelblaues Sakko und ein weißes Hemd.
    Oliver Owcza, Leiter der Deutschen Vertretung in den Palästinensischen Gebieten, im März 2023. (Ilia Yefimovich / dpa / Ilia Yefimovich)
    Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, aus Sicherheitsgründen hätten er und weitere Teilnehmer einer Tagung sich dazu entschieden, den Ort zu verlassen. Videoaufnahmen zeigen, wie sie sich eilig entfernen. Aufgebrachte Demonstranten laufen hinter ihnen her, einige rütteln an der Tür eines Fahrzeugs und brechen einen Außenspiegel ab. Studenten der Birzeit-Universität, wo die Tagung stattfand, hatten dazu aufgerufen, den deutschen Repräsentanten zu vertreiben und sich denen entgegenzustellen, die - Zitat - "das Töten unseres Volkes in Gaza erlauben". Von arabischer Seite gibt es häufig den Vorwurf, Deutschland stehe im Nahost-Konflikt zu sehr auf israelischer Seite.
    Owcza teilte anschließend mit, friedliche Proteste und Dialog hätten immer ihren Platz. Er bedauere es jedoch, dass ein Treffen von EU-Missionsleitern im Nationalmuseum auf dem Gelände der Universität "ungebührlich" von Protestierenden unterbrochen worden sei.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.