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DFB-Affäre
Gemeinnützigkeit auf dem Prüfstand

Nicht nur die Affäre um die WM 2006 könnte die Gemeinnützigkeit des Deutschen Fußball-Bundes gefährden. Zu dieser Einschätzung kommt der Journalist Sascha Adamek. Er kritisiert vor allem die mangelnde Kosten-Transparenz beim DFB.

Sascha Adamek im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Eine Trillerpfeife liegt auf mehreren 500-Euro-Scheinen.
    Kritik an der Kosten-Transparenz beim DFB (picture alliance / dpa / Stephan Persch)
    Der Autor Sascha Adamek hat für seinen im August ausgestrahlten ARD-Film "Steuerfrei e. V. – Millionengeschäfte mit der Gemeinnützigkeit" auch im Umfeld des DFB recherchiert, also bereits vor den aktuellen Enthüllungen um die WM-Vergabe 2006. Im Deutschlandfunk kritisiert er nun die fehlende Transparenz beim DFB, "was mit dem Geld angestellt wird." Der Verband schöpfe seine Einnahmen vor allem aus kommerziellen Quellen. Das Problem sei aber, er müsse im gleichen Maße den Breitensport fördern und das Geld nachweislich von oben nach unten befördern. Hier gerate die Gemeinnützigkeit Jahr für Jahr in Gefahr.
    Durch seine Gemeinnützigkeit spart der DFB nach Adameks Recherchen jedes Jahr zwischen 20 und 25 Millionen Euro. Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger habe eingeräumt, dass er die Gemeinnützigkeit überprüfen lassen und möglicherweise auch abschaffen wollte. Erstaunlicherweise sei die korruptionsbehafte FIFA, was Zahlen angehe, offener als der DFB.
    Das geplante DFB-Leistungszentrum in Frankfurt am Main im Wert von fast 90 Millionen bezeichnete Adamek als "Knackpunkt." Der DFB habe ein geschätztes Vermögen von über 200 Millionen Euro. Zudem müssten die laufenden Einnahmen an die Basis. Das Leistungszentrum diene aber vor allem dem Spitzensport, der Nationalelf und der Talentsuche. Da müsse man sich fragen: "Ist das Breitensport oder Kommerz?" Experten wären daher zu dem Ergebnis gekommen, "allein dieses Projekt gefährdet akut die Gemeinnützigkeit des DFB."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 7. Mai 2016 nachhören.