
DFL-Geschäftsführer Merkel sprach gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" von einer "schwierigen Situation" durch die massiven Fanproteste. Die DFL-Spitze sei an einem Dialog interessiert, um Ruhe in den Spielbetrieb zu bringen. "Natürlich haben wir das größte Interesse daran, dass es nicht zu Spielabbrüchen kommt. Denn das schadet zuallererst dem Sport", sagte Merkel. Am Freitagabend hatte es bei den Spielen der beiden deutschen Topligen erneut massive Proteste gegeben, bei der Partie zwischen Hannover und Fürth hatte ein Spielabbruch gedroht.
Die Fan-Vereinigung "Unsere Kurve" verteidigte die Proteste. Der Vertreter der Organisation, Peter, sagte im Deutschlandfunk, Geld spiele im Fußball schon seit Jahrzehnten eine Rolle. Die Frage sei aber, ob der Fußball, wie man ihn in Deutschland unter anderem mit einer tollen Stadion-Atmosphäre und Mitspracherechten erlebe, mit dem Einstieg eines Investors zurückgedrängt werde.
Verhandlungsmandat der DFL wird angezweifelt
Der Bundesliga-Club 1. FC Köln fordert einem Bericht zufolge eine erneute Abstimmung über den Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga. Das meldet die Sportschau unter Berufung auf ein Schreiben der Geschäftsführung an die DFL. Darin wird der Beschluss für ein Verhandlungs- und Abschlussmandat des DFL-Präsidiums in Frage gestellt. Konkret geht es um das Abstimmungsverhalten von Martin Kind als Geschäftsführer von Hannover 96. Die Klubführung hatte ihn angewiesen, gegen den Antrag zu stimmen. Der Geschäftsführer schweigt über sein Votum.
Am Dienstag hatte die US-Investmentgesellschaft Blackstone mitgeteilt, nicht mehr für eine strategische Vermarktungspartnerschaft zur Verfügung zu stehen. Die DFL setzt nun auf das Private-Equity-Unternehmen CVC.
Seit Wochen protestieren Fans in den Stadien der Bundesligen gegen den Einstieg eines Investors. Zuletzt waren unter anderem Tennisbälle auf die Plätze geworfen worden. Auf einem Banner war zudem ein Bild von Kind im Fadenkreuz zu sehen.
Diese Nachricht wurde am 18.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.